Sportlerehrung der Stadt Dachau:Herr der Hantel

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Die Stadt Dachau ehrt ihre erfolgreichsten Sportler. Manfred Katscha erhält die Silberne Bürgermedaille. Der Vorsitzende des KSC Attila engagiert sich seit 40 Jahren für die Gewichtheber.

Von Benjamin Emonts

Manfred Katscha engagiert sich seit vielen Jahren beim KSC Attila Dachau. Noch heute reißt er 60 Kilo. (Foto: Toni Heigl)

Die alljährliche Sportlerehrung soll Galastimmung transportieren: Der große Saal ist also abgedunkelt, nur die Bühne ist hell erleuchtet. Als Manfred Katscha dann ins Scheinwerferlicht tritt, spenden die 180 Gäste lauten, anhaltenden Applaus. Katscha, 61, ist der Trubel nicht ganz geheuer, das sieht jeder. Gleichzeitig aber wirkt der Mann stolz: Die Stadt verleiht ihm die Silberne Bürgermedaille.

Natürlich ist Manfred Katscha nicht der einzige, der am Mittwochabend bei der 39. Dachauer Sportlerehrung ausgezeichnet wird - neben ihm wurden 136 weitere Mädchen, Buben, Frauen und Männer auf die Bühne gebeten und für ihre sportlichen Leistungen belobigt. Trotzdem ist Katschas Auszeichnung eine besondere, weil sie gewissermaßen sein sportliches Lebenswerk würdigt: Der Dachauer engagiert sich seit 40 Jahren beim Kraftsportclub (KSC) Attila Dachau.

Umso schöner war die Auszeichnung, weil Katscha nicht damit gerechnet hatte. "Normalerweise werden ja immer die großen Vereine auf die Bühne gebeten. Jetzt sind auch wir mal an der Reihe. Das ist eine große Ehre und Anerkennung für das Gewichtheben", sagte der 61-Jährige, nachdem er das Rampenlicht wieder verlassen hatte.

Oberbürgermeister Peter Bürgel (CSU) erinnerte auch an Katschas größten Erfolg: den Aufstieg in die Landesliga 1974. Wenn es nach dem geehrten KSC-Vorsitzenden geht, soll Attila genau dort bald wieder hin. Wäre da nicht das Problem, guten Nachwuchs zu finden: "Die Leute werden ja immer schwächer", bedauerte Katscha.

Schwach sind die vielen erfolgreichen Sportler aus der Stadt Dachau allerdings nicht. "Seit ich vor elf Jahren Sportreferent wurde", sagte Günter Dietz (CSU) in seiner Rede, "haben 1500 Dachauer Bayerische oder Deutsche Meisterschaften gewonnen oder haben an Europa- und sogar Weltmeisterschafen teilgenommen." Für eine Kreisstadt mit etwa 45 000 Einwohnern sei das mehr als beachtlich, so der Sportreferent. Oberbürgermeister Bürgel richtete derweil sein Wort direkt an die Sportler: "Ich möchte Ihnen Dankeschön sagen für die ausgezeichnete Visitenkarte, die sie mit ihren Leistungen in ganz Deutschland und darüber hinaus für unsere Heimatstadt abgegeben haben."

Dabei kommt der Erfolg nicht von ungefähr: Während die Stadt Dachau im Jahr 2002 noch 600 000 Euro in die Sportförderung investiert hat, "sind wir heuer bei 1,3 Millionen angekommen", sagte Dietz. Ein wichtiger Schritt sei dabei auch gewesen, dass die Übungsleiterpauschale von 300 auf 400 Euro erhöht wurde. "Was ehrenamtlich in den Vereinen geleistet wird, ist grandios", sagte der Sportreferent.

Grandios ist auch, dass Manfred Katscha dem Gewichtheben auch künftig treu bleiben will. Im Stoßen schafft der 61-Jährige immer noch satte 75 Kilo.

© SZ vom 28.11.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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