SPD Markt Indersdorf:Voller Zuversicht

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Hubert Böck (sitzend) kandidiert bei der Kommunalwahl 2020 nicht erneut als Bürgermeister, denn er will gegen Stefan Löwl (CSU) um das Amt des Dachauer Landrats kämpfen. (Foto: Privat)

Die Indersdorfer SPD will sich im Gemeinderat für die Anliegen der Bürger einsetzen und bei der Wahl mehr Mandate als bisher erringen

Von Robert Stocker, Markt Indersdorf

Drei Sitze hat die SPD derzeit im Indersdorfer Gemeinderat. Martina Tschirge, Anita Engelbrecht und Hubert Böck haben bei der Kommunalwahl 2014 ein Mandat für die Genossen erobert. Die Indersdorfer SPD ist zuversichtlich, dass sie nach der Gemeinderatswahl im kommenden Jahr noch mehr Mandatsträger haben wird. "Ich rechne mit vier Sitzen, mit ein bisschen Glück werden es vielleicht sechs", erklärte Ortsvorsitzender Hubert Böck den Mitgliedern und Kandidaten für die Gemeinderatsliste. Zwölf Frauen und zwölf Männer schickt die SPD ins Rennen. Sie wurden am Dienstagabend in der Vereinsgaststätte des TSV Indersdorf einstimmig nominiert.

"Wir haben eine gute Liste beisammen", zog der Indersdorfer SPD-Vorsitzende nach der Wahl der Kandidaten Bilanz. Böck, der sich 2014 um den Chefsessel im Rathaus beworben hatte, hat auch im kommenden Jahr ein ehrgeiziges Ziel: Er will Landrat des Landkreises Dachau werden. Deswegen kandidiert er nicht erneut als Bürgermeister. Auch die anderen Parteien und Gruppierungen im Gemeinderat präsentieren keinen Kandidaten für dieses Amt. Der Bürgermeister wird also wieder Franz Obesser (CSU) heißen - eine Aussicht, mit der die SPD laut Böck offenbar leben kann. Auf Dauer sei es aber nicht gut, wenn der Bürger nicht unter mehreren Kandidaten wählen könne - "sonst geht bald keiner mehr zur Wahl", so Böck.

Die Liste wird von Gemeinderätin Martina Tschirge angeführt. Die Sozialpädagogin gehörte früher auch dem Kreistag an, gab das Mandat aber wegen einer beruflichen Veränderung auf. Sie leitet seit einiger Zeit die Stabsstelle Ehrenamt, Bildung und Migration am Landratsamt. Gemeinderat und Zweiter Bürgermeister Hubert Böck kandidiert auf Platz zwei. Auf Platz drei folgt Gemeinderätin Anita Engelbrecht, pädagogische Mitarbeiterin bei der Dachauer Volkshochschule. Platz vier belegt Alexander Rösch aus dem Ortsteil Eichhofen. Man dürfe nicht nur über die Gemeindepolitik jammern, sondern müsse auch bereit sein, aktiv mitzuwirken, begründete Rösch seine Kandidatur. Claudia Kramer rangiert auf Platz fünf. Die Steuerberaterin brachte einen Bürgerantrag zum Umbau des Marktplatzes ein, in dem es um die Bodenbeleuchtung der Sitzinseln ging. Der Antrag wurde vom Gemeinderat abgelehnt. Sie habe die Sitzung damals verfolgt und sei von der Arroganz mancher Gemeinderäte genervt gewesen, so Cramer. Deshalb habe sie sich zu einer Kandidatur entschlossen. Auch Brigitte Seitzer-Kozian ist mit der Gemeindepolitik unzufrieden. Die Inhaberin einer Ballettschule am Marktplatz hält die Zahl der geplanten Parkplätze für ungenügend und fühlt sich vom Bauamt schlecht behandelt. Seitzer-Kozian kandidiert auf Platz 21. Andere Kandidaten kritisierten das Angebot im öffentlichen Nahverkehr. Die S 2 Altomünster habe keinen 20-Minuten-Takt wie alle anderen S-Bahn-Linien. Zudem wisse man nie genau, ob man zur Weiterfahrt nach München in Dachau umsteigen müsse. Die elf wahlberechtigten Mitglieder nahmen die gesamte Liste einstimmig an. Böck appellierte an die Kandidaten, sich an der Ausarbeitung des Wahlprogramms zu beteiligen. Dazu ist am Samstag, 21. Dezember, ein Treffen geplant. Im Programm soll es um die Themen Verkehr, Wohnen, Windkraft, Kultur und Bürgerbeteiligung gehen. Die Kandidaten erwägen, sich auf Instagram zu präsentieren. So könne man dem Wähler zeigen, welche Themen die SPD im Gemeinderat angestoßen hat. Böck regte zudem eine interne Whatsapp-Gruppe an.

© SZ vom 07.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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