Spatenstich:Sichere Strecke

Lesezeit: 2 min

Der Spatenstich für den neuen Geh- und Radweg entlang der Haimhausener Hauptstraße. (Foto: Gemeinde/oh)

Ein Geh- und Radweg entsteht entlang der Haimhausener Hauptstraße. Diese gilt bisher als Gefahrenstelle

Von rudi kanamüller, Haimhausen

Ein rund 1,2 Kilometer langer Geh- und Radwegs soll in Haimhausen entlang der Hauptstraße ortsauswärts zur Bundesstraße B 13 entstehen. Dieser beginnt auf Höhe des Feuerwehrhauses und soll nicht nur eine weitere Lücke im Radwegenetz des Landkreises Dachau schließen, sondern auch eine wichtige Verbindung zum Landkreis Freising sein.

Beim Spatenstich für das Projekt wies Haimhausens zweite Bürgermeisterin Claudia Kops (CSU) in Vertretung von Bürgermeister Peter Felbermeier (CSU) darauf hin, dass die Haimhausener Hauptstraße in diesem Bereich derzeit "nicht die angenehmste Radstrecke" sei. Dies solle sich in Zukunft mit dem neuen Geh- und Radweg ändern.

Das Projekt, dessen Baukosten auf rund eine Million Euro beziffert werden, besteht aus drei Elementen: den Überquerungshilfen für die Fußgänger und einem sogenannten Tropfen, der im Kreuzungsbereich zu einer Verschmälerung der Fahrbahn der B 13 führt und die Autofahrer zum Bremsen zwingt. Wollen Fußgänger und Radfahrer in diesem Bereich derzeit die Bundesstraße queren, müssen sie drei Fahrspuren passieren.

Die Kosten für die Überquerungshilfen und den Tropfen übernimmt zu 100 Prozent das Staatliche Bauamt Freising, die Kosten für den Geh- und Radweg die Gemeinde. Den nötigen Baugrund haben nach Verhandlungen mit der Gemeinde die Eigentümer Aniela von der Burg und Henriette Haniel von Haimhausen zur Verfügung gestellt.

Um das Projekt möglichst schnell realisieren zu können, ist die Gemeinde Haimhausen als Bauherr eingesprungen. Sie trägt in einem ersten Schritt die entstehenden Bau- und Planungskosten. Da im Laufe des Jahres weitere, immense Kosten anfallen werden, hoffe man, dass die versprochenen Fördermittel des Bundes "uns zeitnah zur Verfügung gestellt werden", sagte Claudia Kops. Ende Juli soll der kombinierte Geh- und Radweg fertiggestellt und für den Radl- und Fußgängerverkehr freigegeben werden.

Der Fahrradbeauftragte der Gemeinde, Martin Herrenbrück, sagte, der neue Geh- und Radweg sei "der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt". Herrenbrück gab allerdings auch zu bedenken, dass der Weg wohl nicht zustande gekommen wäre, wenn vorher eine Bedarfsanalyse durchgeführt worden wäre. Aus einem einfachen Grund: Für Radler sei die Straße bis dato ohnehin zu gefährlich gewesen. Entsprechend wenig sei sie auch genutzt worden, so der Fahrradbeauftragte.

Kritisch äußerte sich Martin Herrenbrück über Politiker, die immer erst dann tätig werden würden, wenn etwas passiert sei. So gesehen sei der Bau dieses Geh- und Radweges in Haimhausen eine "weitsichtige Entscheidung" gewesen, "keine mutige".

Entsprechend habe es sich auch beim neuen Geh- und Radweg von Ottershausen nach Ampermoching verhalten, der von der Bevölkerung stark angenommen und benutzt werde. Auch dieser wäre vermutlich nach einer Bedarfsanalyse nie zustande gekommen, meint Herrenbrück. Der Radweg wurde 2018 eingeweiht.

Das Thema Geh- und Radweg entlang der Hauptstraße beschäftigt die Gemeinde Haimhausen bereits seit dem Jahr 2017. Vor allem die kommunale Wählervereinigung "Bürgerstimme" hatte sich seinerzeit für den Bau stark gemacht. Mit ihrem Antrag rannten die Vertreter im Gemeinderat allerdings offene Türen ein: Einstimmig beschloss das Gremium die Durchführung der Baumaßnahme und die Aufnahme von Grundstücksverhandlungen.

Die Diskussion um einen Geh- und Radweg entlang der Haimhausener Hauptstraße bis zur B 13 sowie über eine Querungshilfe über die stark befahrene Verkehrsachse war verstärkt aufgekommen, nachdem eine Schülerin im vergangenen Jahr beim Queren der B13 von einem Auto erfasst und schwer verletzt worden war. Die Bundesstraße B 13 wird täglich von mehr als 11 580 Autos befahren. Das haben Verkehrszählungen ergeben. Außerdem sind täglich mehr als 655 Lastwagen und anderer Schwerverkehr hier unterwegs.

© SZ vom 15.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: