"Solidarität statt Profit":Demo gegen Pflegenotstand

Bürgerinitiative ruft zu Protestkundgebung in Dachau auf

Eine Bürgerinitiative ruft am Donnerstag, 26. Juli, um 17 Uhr in der Dachauer Altstadt zu einer Protestkundgebung gegen Pflegenotstand auf. Das Motto lautet "Solidarität statt Profit!" Treffpunkt ist am Platz vor der Pfarrkirche Sankt Jakob, Ecke Augsburgerstraße / Pfarrstraße.

Die Überlastung des Personals in den Krankenhäusern sei ein deutschlandweites Problem, schreibt die Bürgerinitiative für mehr Personal in der Pflege in Dachau in einer Pressemitteilung, in den Helios-Amper Kliniken sei die Situation besonders angespannt. "Seit langem leidet das Pflegepersonal an erheblicher Überbelastung, weil viel zu wenig Personal angestellt ist. Das betrifft nicht nur die arbeitenden Krankenpfleger und -pflegerinnen, sondern letztlich auch uns Bürger, sobald wir selbst stationäre Patienten sind."

Ursachen des Pflegenotstands sind nach Überzeugung der Initiatoren in erster Line die Privatisierungen von Krankenhäusern und das System der Fallpauschalen, das auf die Besonderheiten einzelner Fälle keine Rücksicht nehme. Für ein Krankenhaus, das in erster Linie an Rentabilität und Gewinnmargen denke, spielten die Interessen des Personals und der Patienten eine untergeordnete Rolle. "Der Helios-Konzern steht an der Spitze dieser katastrophalen Entwicklung."

Die Bürgerinitiative fordert eine gesetzliche Mindestbesetzung auf den Stationen, die sich an der Zahl der Patienten und deren tatsächlichem Bedarf orientiert. Sie fordert einen Stopp der Privatisierungen beziehungsweise eine Rückführung der Krankenhäuser in die Verantwortung der Kommunen sowie eine bessere und tarifgebundene Bezahlung der Beschäftigten im Pflegebereich. Bei der Kundgebung sprechen ein betroffener Krankenpfleger, je eine Vertreterin der Initiative und von der Gewerkschaft Verdi, sowie ein Arzt, der sich für ein bayernweites Volksbegehren gegen den Pflegenotstand einsetzt.

© SZ vom 24.07.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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