Sitzung :Streit um Standort

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Der Kreistag debattiert erneut über Neubau des Landratsamts

Die fünfstöckigen Gebäude haben "weiche Formen". Insbesondere die Glasfassaden fallen auf und wirken sehr modern. Die Gestaltung entspreche dem gewünschten Charakter eines "einladenden Amtes". Das ist das Urteil des Preisgericht zum Siegerentwurf der Stuttgarter Architekten "h4a Gessert + Randecker" für ein neues Landratsamt am bestehenden Standort in Dachau, der nun verwirklicht werden soll.

Zumindest wenn es nach den Mitglieder des Kreisausschusses geht. Diese haben sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, das Landratsamt abzureißen und an Ort und Stelle entsprechend den Plänen der Stuttgarter Architekten neuzubauen. 450 Menschen sollen dort einmal arbeiten können. Am Freitag beschäftigt sich der Kreistag mit dem Thema. Es könnte ein Meilenstein sein in einer Debatte, die seit einigen Jahren läuft.

Seit 2012 diskutieren die Kreisräte über die Sanierung des Landratsamtes. Das 40 Jahre alte Gebäude platzt aus allen Nähten. Auf Grundlage wirtschaftlicher Gutachten hatte man sich gegen einen Umbau entschieden und damit für einen Neubau. Die Frage war nur: Wo soll dieser entstehen? Mögliche Standorte wie das ehemalige MD-Gelände, ein landkreiseigenes Grundstück gegenüber dem Gesundheitsamt oder in Breitenau schieden aus. Nun soll die Kreisbehörde am Bürgermeister-Zauner-Ring bleiben.

Die Freien Wähler Sebastian Leiß, Franz Eichinger und Michael Reindl stimmten im Kreisausschuss gegen den Standort. Reindl sagte, es gebe aufgrund mangelnden Platzes keine Erweiterungsmöglichkeiten und warnte vor einem "Verkehrschaos". Er warf der Verwaltung um Landrat Stefan Löwl (CSU) vor, andere Standorte nicht ausreichend geprüft zu haben.

Dagegen wehrte sich Löwl. "Ich hätte mir auch einen anderen Standort gewünscht. Es ist aber zu einem absehbaren Zeitpunkt nicht realisierbar", sagt er. Löwl meinte, dass das Kritische an dem Plan die Bauphase werde. Schließlich muss der Betrieb währenddessen irgendwie weiterlaufen. "Aber dann wird das richtig gut sein", sagte er. Die anderen Kreisräte sahen das ähnlich. Wolfgang Offenbeck (CSU) sagte, man könne nicht immer wie bei neuen Supermärkten die grüne Wiese zubetonieren. "Wir bauen für die Zukunft und haben die Verpflichtung, nachhaltig zu denken." Vor diesem Hintergrund gebe es keinen besseren Standort.

© SZ vom 14.12.2018 / thra - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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