Sirenen heulen im Landkreis Dachau:Achtung, Alarm

Lesezeit: 2 min

Die Sirenen werden am kommenden Donnerstag etwa eine Minute lang heulen - zu Übungszwecken

Von Christiane Bracht, Dachau

Lautes Heulen der Sirenen: Bei älteren Leuten kann das einen Schrecken auslösen. Schließlich war dies im Zweiten Weltkrieg das Signal, sich schnell in den Luftschutzbunker zu begeben. Doch keine Sorge, wenn am kommenden Donnerstag, 12. September, um 11 Uhr die Sirenen heulen, ist das nur eine Übung. Eine Minute lang werden sie ihren unverkennbaren Heulton abgeben. Dann ist wieder Ruhe.

Der Probealarm dient dazu, die Funktionsfähigkeit des Sirenenwarnsystems zu überprüfen und die Bevölkerung auf die Bedeutung des Sirenensignals hinzuweisen. Denn Jüngere kennen den Ton, der die Bevölkerung auf schwerwiegende Gefahren hinweisen soll, womöglich nicht mehr. Seit zu Beginn der Neunziger Jahre die Luftschutzsirenen abgebaut wurden, dürfte die Bedeutung des Heultones nicht mehr stark in der Bevölkerung verwurzelt sein. Wer ihn hört, sollte schnell Radio oder Internet anschalten, um die Warnungen oder Verhaltensregeln mitzubekommen.

Das Sirenenwarnsystem wurde in den vergangenen Jahren im Zehn-Kilometer-Radius um Störfallbetriebe wieder aufgebaut. Der Landkreis Dachau hat allerdings keinen. Um die Bevölkerung im Notfall trotzdem warnen zu können, gibt es mobile Sirenenanlagen, die bei verschiedenen Hilfsorganisationen stationiert sind. Die Freiwilligen Feuerwehren Pasenbach, Sittenbach und Ampermoching beteiligen sich in diesem Jahr am Sirenenprobealarm. Um 11 Uhr wird vor den Feuerwehrgerätehäusern der Heulton ausgelöst. Anschließend fahren die Freiwilligen Helfer durch die Ortschaften und bringen das Signal noch ein paar mal zu den Leuten.

Die wichtigsten Sirenensignale sind erstens der Alarm bei Feuer und anderen Notständen, der die Einsatzkräfte alarmieren soll: Dreimal in der Höhe gleichbleibender Ton (Dauerton) von je zwölf Sekunden Dauer, mit je zwölf Sekunden Pause zwischen den Tönen. Zweitens der Alarm, der sich an die Bevölkerung richtet: eine Minute Heulton. Nähere Infos Probealarm stehen auf der Homepage des Innenministeriums.

Auch die Warn-App Nina wird am Donnerstag Testwarnungen für den Landkreis auf Smart-Phones oder Tablets verschicken. Wer die App auf seinem Handy hat, sollte sich also nicht allzu sehr wundern. Wer sie noch nicht hat, kann sie im App-Store kostenlos herunterladen. Diese zeigt übrigens auch die amtlichen Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und lokale Hochwasserinformationen an. Allgemeine Notfalltipps und Verhaltenshinweise in Gefahrensituationen stehen ebenfalls zur Verfügung. Nina kann so eingestellt werden, dass alle Warnungen für bestimmte Orte, also zum Beispiel die Heimatstadt oder den Landkreis, empfangen werden. Sie zeigt zudem die Warnungen für den aktuellen Standort des Nutzers an. Diese werden jeweils als Push-Benachrichtigung auf dem Startbildschirm oder in der Benachrichtigungsleiste angezeigt.

Auch wenn Nina über längere Zeiträume keine Meldungen sendet, wird empfohlen, sie installiert zu lassen, denn nur so kann sie akute Gefährdungslagen - vom Amoklauf bis zum Hochwasser - anzeigen. Je mehr Nutzer sie haben, desto wirkungsvoller der Alarm.

© SZ vom 09.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: