Schon von der Straße aus sieht man, dass an diesem sonnigen Mittwochmorgen im Mai im Hallenbad Dachau deutlich mehr Betrieb ist als sonst um diese Uhrzeit. Rund 180 Schülerinnen und Schüler aus 13 Grundschulen im Landkreis sind mit ihren Sportlehrern gekommen, um am Grundschulschwimmfest teilzunehmen. Für die Grundschüler, die einmal in der Woche Schwimmunterricht haben, ist das jährlich stattfindende Schwimmfest eine gute Gelegenheit, sich mit den gleichaltrigen Wasserbegeisterten anderer Schulen zu messen. Es gibt Wettkämpfe im Brustschwimmen und im Freistil auf 25-Meter-Bahnen und eine gemischte Staffel.
Um kurz nach neun Uhr werden die Kinder begrüßt und die Regeln vorgestellt. Mitorganisatorin Gabriele Siegl zeigt die verschiedenen Pfiffe für Vorbereitung, Start und Fehlstart. Die Schüler lauschen mehr oder weniger aufmerksam zusammen mit ihren Lehrern, die auch in voller Bademontur gekleidet sind. Es ist eine gewisse Anspannung zu spüren.
Die Zuschauer feuern die Schwimmer lauthals an
Dann soll es los gehen: Die ersten Schwimmer werden aufgerufen, aber nichts passiert. Es herrscht Verwirrung, niemand weiß, wohin er muss. Nach einer Weile haben sich alle sortiert und vor den richtigen Startblöcken aufgestellt, sodass gestartet werden kann. Bei den Wettkämpfen geht es eigentlich um nicht viel. "Als Preise gibt es Urkunden, Medaillen und Gummibärchen", berichtet Josef Bortenschlager, Mitorganisator und pensionierter Lehrer. Die Kinder sollen stattdessen Spaß und die Möglichkeit haben, sich mit anderen zu messen. Und so ist es dann auch: Die Schwimmer legen sich mächtig ins Zeug und die Zuschauer feuern sie lauthals an.
Cristiano hat gerade den Start im Brustschwimmen gewonnen. Der Grundschüler aus Odelzhausen erzählt: "Ich mag beides, Brustschwimmen und Kraulen. Nachher nehme ich noch an der Staffel teil. Da werde ich dann kraulen." Nach den Jungs sind die Mädchen dran. Die erste Runde ist sehr eng. Die Schwimmerinnen auf Bahn eins und Bahn drei liegen fast gleich auf. Sophia von der Grundschule an der Klosterstraße in Dachau macht das Rennen und strahlt anschließend vor Freude übers ganze Gesicht.
Derweil, etwas außerhalb vom Trubel im Eingangsbereich des Schwimmbades mit Blick auf das Schwimmbecken, steht Josef Bortenschlager mit einem jungen Kollegen, Mario Schmiedel, den er in die Auswertung der Wettkämpfe einführt. Die beiden haben das Geschehen im Blick und zeigen zwei Schülerinnen der Mittelschule in Hebertshausen wie die Auswertung am PC funktioniert. Daraus können dann die Gewinner ermittelt und automatisiert die Urkunden gedruckt werden. Sie erklären den Mädchen: "Eigentlich ist das Eintragen der Zeiten ganz entspannt. Nur vor der Staffel wird es etwas stressiger. Denn dann werden die Zeiten schnell gebraucht, weil man die schnellsten nicht gegen die langsamsten antreten lassen will."
Emil Pfund und Hannah Kolbmann gewinnen
Um 11.15 Uhr stehen alle Gewinner fest. Eigene Urkunden gibt es für jeweils die drei besten Mädchen und Jungs einer Disziplin. Letztendlich gewann beim Brustschwimmen bei den Buben Emil Pfund aus der Grundschule an der Klosterstraße in Dachau mit einer Zeit von 21,72 Sekunden für die 25-Meter-Bahn. Bei den Mädchen war Hannah Kolbmann aus Haimhausen mit einer Zeit von 21,80 Sekunden am schnellsten. Sie lag auch im Freistil mit einer Zeit von 17,10 Sekunden vorne. Bei den Jungs siegte dort Louis Nowak von der Grundschule Karlsfeld an der Krenmoosstraße mit einem Ergebnis von 17,09 Sekunden. Die gemischte Staffel gewann die Karlsfelder Verbandsgrundschule an der Schulstraße mit einer Zeit von 04:19,35 Minuten. Auch der Gesamtsieg ging an die Grundschule an der Schulstraße. Platz zwei und drei belegten die Grundschule Karlsfeld Krenmoosstraße und die in Indersdorf.