Schwabhausen:Kaufangebot an die Kirche

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Schwabhausens Gemeinderat beauftragt Bürgermeister Baumgartner, das Leichenhaus in Puchschlagen zu veräußern

Von Renate Zauscher, Schwabhausen

Der Friedhof in Puchschlagen in der Gemeinde Schwabhausen gehört der Kirche, das Leichenhaus aber, so wie in allen anderen Ortsteilen, der Kommune. Dementsprechend fließen auch die Gebühren von 200 Euro, die satzungsgemäß für die Nutzung des Hauses als Aufbahrungsraum anfallen, in die Gemeindekasse. Mit dieser Situation ist man in Puchschlagen offensichtlich unzufrieden. Deshalb wandte sich Gemeinderat Franz Frahammer (CSU) Ende 2018 an die Gemeinde und beantragte, dass der Gemeinderat der Übernahme des Leichenhauses durch die Puchschlagener Kirchenverwaltung zustimme. Nun wurde sein Antrag in der jüngsten Sitzung des Gremium behandelt.

Dabei erläuterte Frahammer noch einmal die Gründe für sein Anliegen. So würden die regelmäßigen Reinigungsarbeiten in dem Haus vor allem vor und nach Beerdigungen von Puchschlagener Bürgern ehrenamtlich durchgeführt. Aber auch das Haus selbst sei 1962 ausschließlich von Puchschlagenern erbaut worden. Die Gemeinde, auf deren Grund das Leichenhaus steht, habe lediglich das Baumaterial geliefert. Bis heute seien Instandhaltungsarbeiten ebenfalls von dortigen Ehrenamtlichen geleistet worden. Unter diesen Umständen, so Gemeinderat Max Patzelt (FWS), halte er die Gebühr in Puchschlagen für zu hoch. Er schlug vor, sie der Kirchenverwaltung zukommen zu lassen.

Bürgermeister Josef Baumgartner (Freie Wähler) sieht grundsätzlich mehrere Handlungsmöglichkeiten. Man könne die Dinge so belassen wie sie sind, erklärte er, oder aber das Leichenhaus an die Kirchenverwaltung verkaufen. Eine kostenlose Überlassung sei rechtlich ausgeschlossen, denn die Gemeinde dürfe Vermögenswerte nicht einfach unentgeltlich abgeben. Von Pfarrer Albert Hack war der Vorschlag gekommen, das Gebäude der Kirchenverwaltung einfach zur Verfügung zu stellen, diese werde für den Unterhalt sorgen. Letztere Variante aber wurde von Ratsmitgliedern wie Hans Bopfinger (FWS) abgelehnt: Mit einer solchen Lösung sei "Ärger programmiert", da es nicht nur um die Reinigung des Hauses gehe, sondern grundsätzlich um dessen Unterhalt. Florian Scherf (CSU) plädierte unter diesen Umständen für einen möglichst schnellen Verkauf des Hauses: Kirche, Friedhof und Leichenhaus bildeten schließlich ein zusammengehörendes Ensemble. Dieser Meinung schloss sich nach längerer Diskussion auch der übrige Gemeinderat an.

Josef Baumgartner wurde zuletzt einstimmig beauftragt, in Verkaufsverhandlungen mit der Puchschlagener Kirchenverwaltung einzutreten. Sollte diese mit einem Kauf einverstanden sein, müsste der Wert des Gebäudes und des gemeindlichen Grundstücks auf dem es steht, ermittelt werden.

© SZ vom 15.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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