Schwabhausen:Fusion gelungen

Lesezeit: 2 min

Singkreis Schwabhausen und Verstärkung aus Hilgertshausen

Von Renate Zauscher, Schwabhausen

"Lieder und Musik zur schönsten Jahreszeit": Unter diesem Motto stand das Sommerkonzert des Singkreises Schwabhausen am vergangenen Sonntag. Heiter und beschwingt sollte dieser Abend im Katholischen Pfarrheim werden, weshalb Chorleiterin Bärbel Guderley und Wast Kottermair, Begleiter am Klavier, Operettenmelodien, wunderbare alte Gassenhauer und das ein oder andere Volkslied für das Programm ausgesucht hatten. "Unser Ziel ist es, interessante Chorsätze zu singen", erklärte Wast Kottermair, der das Konzert des Singkreises nicht nur am Klavier, sondern auch als Moderator begleitete.

Für jeden der vielen Zuhörer im Pfarrsaal sollte etwas dabei sein, erklärte Kottermair seine Ziele bei der Arbeit mit dem Chor, aber man wolle gleichzeitig auch "vergessene Sachen wieder ans Tageslicht holen", sie zurückholen in die Erinnerung: "Wenn wir aufhören, in dieser Art vierstimmig zu singen, dann wären wir arm dran", sagt Kottermair.

Bei der Zusammenstellung des Programms für Chöre wie den in Schwabhausen braucht man mit Sicherheit Fingerspitzengefühl und ein Gespür dafür, was ankommt, bei den Sängerinnen und Sängern ebenso wie beim Publikum. Beide werden älter, weshalb so mancher Chor Nachwuchsprobleme hat. In Hilgertshausen hat das dazu geführt, dass sich die dortige Chorgemeinschaft im Vorjahr aufgelöst hat. Profitiert davon hat der Singkreis Schwabhausen: Vier Chormitglieder haben sich dem Singkreis angeschlossen, so dass hier jetzt acht Männer und 14 Frauen aktiv sind. Aber auch zusätzliche Sängerinnen und Sänger könne man gut brauchen, sagt Bärbel Guderley - ganz egal in welcher Stimmlage.

Als Begleiter am Piano konnte die Chorleiterin 2009 Wast Kottermair gewinnen, der jahrzehntelange Erfahrung als Chorleiter mitbrachte: Immerhin 23 Jahre lang, bis 1997, hatte er den Chor in Markt Indersdorf geleitet; seit 63 Jahre spielt er Orgel. Dazu kommen bei ihm großes Wissen über chormusikalische Werke unterschiedlichster Art und nicht zuletzt seine Eigenschaft als charmanter Plauderer bei den Auftritten des Singkreises.

Beschwingt und vergnügt sollte der musikalische Sommerabend in Schwabhausen werden, was sich in der Auswahl der Stücke niederschlug. Bei Melodien aus der "Maske in Blau" von Fred Raymond konnte der Chor beweisen, wie viel Temperament in ihm steckt: Da wurde mit viel Paprika von ungarischen Mädeln, vom Tanzen und vom Küssen gesungen und von der Julischka: "Joi joi Mama, was die alles kann!" Um Csardas, Zigeunermusik und Ungarmädchen ging es auch in zwei der insgesamt 24 Ungarischen Tänze von Johannes Brahms, während in einem Chorsatz aus Joseph Haydns "Jahreszeiten" das Kommen des "holden Frühlings" heraufbeschworen wird.

In Jugenderinnerungen schwelgen konnten die Zuhörer im Pfarrsaal dann bei einem Potpourri alter Schlagermelodien: Herrlichen Ohrwürmern wie dem vom "schönsten Tag in meinem Leben" oder dem "Glaserl Wein", in das man all seine Sorgen kippen soll. Ein Zuckerl hatte die Chorleiterin noch am Schluss parat: ein kleines Solostück, in dem sie, mit hübscher Stimme und viel Charme, den "Blumen-Konrad" sang.

© SZ vom 05.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: