Schwabhausen:Bedarfsermittlung

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Mit Ganztagsschule und Hort deckt Schwabhausen bereits ein breites Betreuungsspektrum ab. (Foto: Toni Heigl)

Weil der neue Träger des Horts keine kürzeren Buchungszeiten zulässt, braucht Schwabhausen eventuell noch ein Angebot zur Mittagsbetreuung. Auch während der Ferien. Dazu werden die Eltern nun erneut befragt

Von Renate Zauscher, Schwabhausen

Die Gemeinde Schwabhausen denkt daran, zusätzlich zum vorhandenen Hort eine Mittagsbetreuung für Schüler anzubieten: In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats am Dienstagabend wurde entschieden, eine entsprechende Bedarfsermittlung vorzunehmen. Die große Mehrheit der Gemeinderäte wäre bereit, die Einrichtung finanziell zu unterstützen. "Das Thema ist sehr kompliziert", sagt Bürgermeister Josef Baumgartner (FW). Bei der Anmeldung für die Hortbetreuung, die der neue Träger "Denk mit!" übernimmt, hat sich laut Baumgartner herausgestellt, dass anders als bisher kürzere Buchungszeiten von zwei bis drei Stunden nicht mehr angeboten werden. Der neue Träger bestehe auf einer Mindestbuchungszeit von drei bis vier Stunden. Nur so könne ein entsprechendes pädagogisches Konzept umgesetzt werden. Je nach Schulschluss könnten die Kinder somit künftig frühestens um 14.30 oder 16.30 Uhr nach Hause gehen.

Nicht alle Eltern aber wollen ihre Kinder tatsächlich so lange im Hort lassen. Auf Initiative der Elternschaft sei, so Baumgartner, eine Befragung vorgenommen worden. Sie habe ergeben, dass für 30 Kinder ein Betreuungsbedarf bis lediglich 14 Uhr bestehe. Nicht klar sei, ob alle 30 Kinder tatsächlich nicht für den Hort angemeldet worden seien oder lediglich kürzere Betreuungszeiten von den Eltern bevorzugt würden. Nach derzeitigem Kenntnisstand der Gemeinde sei auch nicht klar, ob bei der Befragung bekannt war, dass eine reine Mittagsbetreuung nur während der Schulzeit, nicht aber in den Ferien angeboten werden könne.

Bürgermeister Baumgartner hat zwar Verständnis für den Wunsch mancher Eltern nach einer verkürzten Hortbetreuung, verweist aber auch auf das Problem, dass man mit der Einrichtung einer zusätzlichen Mittagsbetreuung dem Hort möglicherweise Konkurrenz machen würde. In der Diskussion der Ratsmitglieder meldete der Fraktionsvorsitzende der CSU, Georg Hillreiner, Bedenken gegen ein weiteres Betreuungsangebot an: Mit Ganztagsschule und Hort sei ein breites Betreuungsspektrum abgedeckt. Hillreiner stimmte deshalb ebenso wie Franz Frahammer und der für Jeanette Schaberl neu in den Gemeinderat nachgerückte Thomas Böswirth (beide CSU) gegen den Vorschlag, eine Mittagsbetreuung pro Gruppe und Jahr mit 3323 Euro zu subventionieren - eine Summe, die der Höhe der staatlichen Förderung für die Einrichtung entspräche. Für die Eltern ergäbe sich bei entsprechenden Fördermitteln durch Staat und Gemeinde ein Kostenbeitrag von rund 90 Euro.

Einig war man sich im Rat, dass möglichst schnell eine Elternbefragung vorgenommen werden müsse, bei der klar auf die Rahmenbedingungen - die Höhe der von den Eltern zu tragenden Kosten und die fehlende Ferienbetreuung - verwiesen wird. Sollte die Befragung ergeben, dass ausreichender Bedarf vorhanden ist, dann müsste in einem nächsten Schritt die Frage der künftigen Trägerschaft für die Mittagsbetreuung geklärt werden, sagte Baumgartner.

© SZ vom 21.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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