Schwabhausen:"Auf die emotionale Drüse gedrückt"

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Der TSV Schwabhausen will 10 000 Euro Zuschuss, die Gemeinderäte halten das für überzogen und bewilligen nur die Hälfte

Von Renate Zauscher, Schwabhausen

Der TSV Schwabhausen will mehr Geld von der Gemeinde. Das Thema hat bereits für den überraschenden Rücktritt des ehemaligen Sportvereinsvorsitzenden und UBV-Gemeinderats Helmut Pfeil eine wichtige Rolle gespielt. In einem Antrag des TSV, mit dem sich der Gemeinderat Schwabhausen beschäftigte, ging es konkret um einen Zuschuss für die Sportlerbeförderung. Der Verein bat die Gemeinde um die Auszahlung von 10 000 Euro gegen Vorlage entsprechender Belege. Dem Antrag wurde nach ausführlicher Diskussion allerdings nur teilweise entsprochen: Die große Mehrheit im Rat wollte lediglich die Hälfte der erbetenen Summe bewilligen.

Zahlreiche Jugend- und Erwachsenen-Mannschaften nähmen regelmäßig an regionalen und überregionalen Sportwettbewerben teil, heißt es im Antrag des TSV. Bis 2012 sind dem Verein an den Wochenenden Gemeindefahrzeuge unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden; im Dezember 2012 übereignete ihm die Gemeinde dann einen VW Kombi. Seit 2013 habe der TSV die laufenden Kosten des Fahrzeugunterhalts selbst bestritten und von der Gemeinde entsprechende Zuschüsse erhalten. Der Transporter sei mittlerweile in die Jahre gekommen; nötige Reparaturen hätten zu einer Erhöhung der laufenden Betriebskosten geführt. Diese lägen heuer bei rund 5500 Euro. Für einen zusätzlich geleasten Kleinbus fielen außerdem Leasing- und Betriebskosten von rund 6000 Euro im Jahr an.

In der Diskussion des Gemeinderats setzte sich vor allem Dieter Rubner, Sprecher der UBV-Fraktion, für die Gewährung des erbetenen Zuschusses ein. "Wir haben herausragende, absolut unterstützenswerte Abteilungen", erklärte Rubner. Vor allem aber sei der TSV Schwabhausen "ein ganz großer Breitensportverein", dessen Mitglieder in Sachen Sport zum Teil bayernweit, manche sogar deutschlandweit unterwegs seien. "Ich bin absolut der Meinung, wir müssen eine dauerhafte Unterstützung zur Verfügung stellen", betonte Rubner.

Bürgermeister Josef Baumgartner (FW) erklärte hierzu, dass es bei dem vorliegenden Antrag nicht um die dauerhafte Förderung des Vereins gehe, die anderweitig geregelt werden solle, sondern um einen einmaligen Zuschuss. Deutlicher wurde Wolfgang Hörl (Bürgerblock Arnbach). Er warf Rubner vor, "auf die emotionale Drüse zu drücken" und verwies auf allgemeine Förderrichtlinien, die derzeit ausgearbeitet würden. Darin werde man dem TSV sehr entgegenkommen. Hörl schlug vor, die im entsprechenden Haushaltsansatz noch vorhandenen 2859 Euro auf 3000 Euro aufzurunden und diese Summe auszuzahlen. "Mehr", sagte Hörl, "ist nicht drin". Knapp 6000 Euro hatte der Verein bereits im Mai dieses Jahres für 2014 ausgezahlt bekommen. Für einen Kompromiss in der Zuschussfrage plädierte die zweite Bürgermeisterin Edeltraud Lachner (BBA). Sie könne sich "damit anfreunden, die Haushaltsstelle zu überziehen", um dem TSV 5000 Euro zu bewilligen. Mit 16 zu vier Stimmen wurde Lachners Vorschlag zuletzt von der großen Mehrheit angenommen.

© SZ vom 15.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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