Schulpolitik in Dachau:Nachbarlandkreise winken ab

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Kein Interesse an Kooperation für Bau des fünften Gymnasiums

Die Landkreise Pfaffenhofen an der Ilm, Freising und Neuburg-Schrobenhausen sind nicht an einer Kooperation für den Bau eines fünften Gymnasiums in Petershausen interessiert. Das ist das Ergebnis von Gesprächen, die Landrat Stefan Löwl (CSU) am Rande der Landrätetagung in Bad Füssing mit seinen Amtskollegen geführt hat. In der Diskussion um den Standort eines fünften Gymnasiums hatten die Freien Wähler Dachau Petershausen vorgeschlagen und eine Kooperation mit den Nachbarlandkreisen angeregt. Eine Kooperation erhöhe das Schülerpotenzial und verteile die Baukosten auf mehrere Schultern, argumentieren die Freien Wähler Dachau. In einem Antrag forderten sie Löwl auf, Kontakt mit den Nachbarlandkreisen aufzunehmen.

Diese winken allerdings ab. "Gerade im gymnasialen Bereich ist zurzeit viel Bewegung", stellt Landrat Martin Wolf aus Pfaffenhofen fest. Er sieht aber für seinen Landkreis keinen aktuellen Neubaubedarf. "Mit unseren Gymnasien sind wir gut aufgestellt und werden uns vor dem Hintergrund der unabsehbaren wirtschaftlichen Entwicklung auf die dringenden Projekte konzentrieren." Auch Landrat Löwl sieht aktuell keinen Handlungsspielraum. "Wir haben gerade die Genehmigung für ein weiteres, dreizügiges Gymnasium bekommen. Diese drei Züge werden wir auch dringend brauchen, da künftig nicht mehr so viele Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis auf die Gymnasien in München gehen können", stellt Landrat Löwl klar. "Wir werden die drei Gymnasialzüge selber bauen müssen und somit in einer interkommunalen Zusammenarbeit keinerlei finanzielle Vorteile erreichen können. Vielmehr müssten wir in die baulich und strukturell sehr schwierige Erweiterung an unseren Bestandsgymnasien, welche durch das 5. Landkreisgymnasium ja zusammengefasst werden sollten, eintreten."

Auch Landrat Peter von der Grün aus Neuburg-Schrobenhausen sieht keinerlei Bedarf. "Aktuell wird der zweite Bauabschnitt der Generalsanierung mit Erweiterung am Gymnasium in Schrobenhausen geplant. Einen darüber hinaus gehenden Bedarf sehe ich kurz- und mittelfristig nicht." Auch der bei der Tagung anwesende Freisinger Landrat Josef Hauner sieht aktuell keinen Handlungsbedarf im westlichen Landkreis: "Der Landkreis Freising kann den prognostizierten Zuwachs an seinen fünf bestehenden Gymnasien gut decken. Einen darüber hinaus gehenden Bedarf haben wir aktuell nicht."

© SZ vom 29.10.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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