Schulplanung:Bergkirchen ist noch im Rennen

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Kultusminister Piazolo sagt Dachauer Politikern zu, ein neues Gutachten für den Gymnasiums-Standort zu prüfen

Die Gemeinde Bergkirchen ist noch im Rennen als Standort für das fünfte Gymnasium im Landkreis Dachau. Das zumindest ist das Ergebnis eines Treffens einer Delegation aus Dachauer Kommunalpolitikern mit Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Dieser versprach laut einer Pressemitteilung des Landratsamtes, ein aktualisiertes Gutachten zu prüfen, das der Landkreis nun erstellen will.

Das Finanz- und Kultusministerium lehnen bisher Bergkirchen als Standort wegen zu geringer Schülerzahlen ab und favorisieren stattdessen Röhrmoos. Das sorgt nicht nur bei Bürgermeistern aus dem westlichen Landkreis für Unmut. Zuletzt stimmte eine Mehrheit im Schulausschuss des Kreistages dafür, bei den Ministerien darauf zu drängen, das fünfte Gymnasium in Bergkirchen zu bauen.

Laut Landratsamt ergriffen im Gespräch mit Piazolo die Fraktionssprecherinnen Stephanie Burgmair (CSU), Marianne Klaffki (SPD), Marese Hoffmann (Grüne) sowie Fraktionssprecher Michael Reindl (Freie Wähler) für den gewünschten Standort in Bergkirchen Partei und erläuterten die Beweggründe des Kreistags hierfür.

Die Bürgermeister Gerhard Hainzinger (Sulzemoos), Simon Landmann (Bergkirchen) sowie Helmut Zech (Pfaffenhofen a. d. Glonn) zeigten die Besonderheiten der gemeindlichen Entwicklungen im westlichen Landkreis und insbesondere entlang der A8-Gemeinden auf. Sie argumentierten, dass in Bezug auf die Arbeitsplatzentwicklung, das Bevölkerungswachstum und das Alter sowie die Bildungsstruktur der Neuzugezogenen "regionalspezifische Besonderheiten" vorliegen würden, die in dem vom Landkreis vor zwei Jahren in Auftrag gegebenen Gutachten nicht vollumfänglich zum Ausdruck gebracht worden seien, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamtes. Der Dachauer Stimmkreisabgeordnete Bernhard Seidenath (CSU) sagte demnach, "dass neben einer fiskalischen Betrachtung auch eine pädagogische Betrachtung sowie das Ziel gleicher Bildungschancen" bei einer Standortentscheidung mitbeachtet werden sollten.

Landrat Stefan Löwl (CSU) dankte dem Minister für die Genehmigung des fünften Gymnasiums im Landkreis, obwohl das vierte Gymnasium in Karlsfeld noch in der Umsetzungsphase ist. "Die wohl bayernweit einmalige Entscheidung zur Genehmigung eines weiteren Gymnasiums zeigt die Wachstumsdynamik im Landkreis Dachau," so Löwl. Staatsminister Piazolo stellte heraus, dass die Genehmigung der besonderen Entwicklung Dachaus als - seit mehreren Jahren - wachstumsstärkstem Landkreis Rechnung trägt. Aufgrund der geltenden Grundsätze zur Bedarfsprüfung und Genehmigung von Gymnasien würden die Genehmigungsvoraussetzungen stets in Bezug auf einen konkreten Standort geprüft. Die bayernweit geltenden Genehmigungsvoraussetzungen seien indes zwingend zu erfüllen, insbesondere auch eine prognostizierte Schülerzahl von mindestens 675 Schülerinnen und Schülern, um einen gesicherten dreizügigen Betrieb zu gewährleisten. Mögliche zusätzliche Ausbildungsrichtungen, etwa ein musischer Zweig, könnten keine Berücksichtigung finden.

Da im Gespräch mit dem Minister zusätzliche Gesichtspunkte aufgrund aktueller regionalspezifischer Entwicklungen deutlich geworden seien, die im Gutachten des Landkreises bislang noch nicht gewürdigt werden konnten, so das Landratsamt, habe die Dachauer Delegation angeboten, dem Kultusministerium ein entsprechend aktualisiertes Gutachten vorzulegen. "Staatsminister Piazolo sagte eine Prüfung des Gutachtens zu."

© SZ vom 06.11.2019 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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