In einer klassischen On-the-road-Komödie wäre die Szene ein Brüller. Eine Frau fährt mit ihrem Auto entspannt dahin und sackt plötzlich ein. Sie kann ihr Fahrzeug gerade noch unter der einbrechenden Straße auf sicheres Gelände bringen. Knapp hundert Meter später ereilt sie das gleiche Schicksal nochmals. Erwin Zelenka, Geschäftsstellenleiter am Rathaus in Röhrmoos, schüttelt ungläubig den Kopf. "Wie kann so etwas passieren?" Tatsächlich unterspülte in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ein Wasserrohrbuch die Flurstraße in Röhrmoos, weswegen die Fahrbahndecke an zwei Stellen einbrach. Das erste Loch überwand die 26-jährige Fahrerin noch selbst. Im zweiten blieb sie hoffnungslos liegen. Ein Abschleppdienst musste das Auto heraushieven.
In beiden Fällen war ein Wasserrohr defekt, das die anliegenden Häuser versorgt. Die Wassergruppe Altomünster, die auch Röhrmoos bedient, hat die beiden lecken Stellen noch am Donnerstagvormittag repariert. Nicht nur Zelenka, auch die Handwerker wunderten sich über diese Serienpanne. Dass eine Straße gleich an zwei Stellenunterspült wird, haben weder sie noch Zelenka jemals erlebt. Eine Erklärung haben sie nicht. Sie vermuten, dass der Wasserdruck durch das erste Leck so stark wurde, dass ihm eine zweite schadhafte Stelle nicht mehr standhielt. Zelenka bemüht eine physikalische Erklärung: Der Boden ist in der Flurstraße an die 50 Zentimeter tief gefroren. Deswegen dehnt sich das Wasser im ständigen Temperaturwechsel von Kälte zu Wärme aus. Dadurch kann es passieren, dass gefrorene Leitungen knicken. Insofern sind solche Rohrbrüche eigentlich eine Folge strenger Winter, "die wir in den vergangenen Jahren nicht mehr erlebt haben". Die nächsten Wochen wird die Wassergruppe Altomünster gemeinsam mit der Gemeinde Röhrmoos die Flurstraße überwachen.