Röhrmoos:Gebrochene Versprechen

Caritasverband protestiert gegen Sparmaßnahmen bei der Inklusion

Im August 2018 hat die bayerische Staatsregierung ein "Sonderprogramm zur Förderung von inklusivem Wohnraum" beschlossen, mit dem die Neuausrichtung von großen Einrichtungen der Behindertenhilfe unterstützt werden soll. Es sollten große und komplexe stationäre Einrichtungen in kleine, flexible und inklusive Wohneinheiten umgewandelt werden, in denen Menschen mit und ohne Behinderung leben können. Die Staatsregierung versprach dafür 400 Millionen Euro in den nächsten 20 Jahren, was einem Betrag von durchschnittlich 20 Millionen Euro pro Jahr entspricht. Allerdings sind nur fünf Millionen Euro pro Jahr im Staatsetat eingestellt. Mit dieser drastischen Reduzierung werden geplante Konversionsmaßnahmen und notwendige Schritte zur Inklusion gefährdet und verzögert, wie es in einer Pressemitteilung des Caritasverbandes der Erzdiözese München und Freising heißt.

Als größter Wohlfahrtsverband in Oberbayern sucht er gemeinsam Lösungen für den sozialen Wohnungsbau und die Inklusion von Menschen mit Behinderungen und veranstaltet deshalb ein Podiumsgespräch am Donnerstag, 1. August, um 16 Uhr im Franziskuswerk Schönbrunn im Bürgerhaus, Werkstättenweg 5. An der Diskussion nehmen Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer (CSU), der oberbayerische Bezirkstagspräsident Josef Mederer (CSU), die Landtagsabgeordnete Ruth Waldmann (SPD), Diözesan-Caritasdirektor Georg Falterbaum, der Geschäftsführer des Franziskuswerks Schönbrunn, Markus Holl, sowie der Referent Behindertenhilfe des Landescaritasverbands, Herbert Borucker, teil. Vor dem Podiumsgespräch findet ein kurzer Rundgang durch das Franziskuswerk Schönbrunn statt, bei dem die Teilnehmer die derzeitige Situation der stationären Behindertenhilfe kennenlernen können.

© SZ vom 30.07.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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