"Rettet die Bienen!":Geglückter Auftakt

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Mehr als 100 Dachauer lauschen dem Vortrag über Biodiversität

Wenn sich bis zum 13. Februar zehn Prozent der Wahlberechtigten für das Volksbegehren "Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern - Rettet die Bienen!" eintragen, muss die Regierung das Naturschutzgesetz ändern. Deshalb werben Naturschutz und ÖDP derzeit überall um Unterschriften. In Dachau startete das Volksbegehren mit einer Auftaktveranstaltung im Gasthaus "Drei Rosen". Professor Gerhard Haszprunar referierte zum Thema "Artenvielfalt und Biodiversität daheim und im Betrieb". Dabei spannte er den Bogen von globalen Missständen, dem nachgewiesenen Massensterben von Tier- und Pflanzenarten auch in unseren Breiten bis hin zu den Folgen (aber auch Möglichkeiten) für jeden. Mehr als 100 Zuhörer lauschten gebannt.

Hauptverantwortlich für den erschreckenden Rückgang an Insekten sei die industrielle Landwirtschaft mit ihrem Pestizideinsatz, der Überdüngung und Bodenerosion der Natur schade, so Haszprunar. Auf teils viel zu großen Flächen in der ausgeräumten Natur Bayerns gebe es vielfach keine Strukturen mehr, in den denen sich Leben halten könne. Als Beispiel nannte er einen mit Rasengittersteinen versehenen Parkplatz im Gewerbegebiet, der ökologisch 20 mal wertvoller sei als ein Maisacker. Professor Haszprunar betonte, dass er sich damit nicht gegen den einzelnen Landwirt richte, schon gar nicht gegen Kleinbauern, sondern gegen das Gesamtsystem. Hier sei Unterstützung für die Landwirte bei der Umstellung auf naturverträglichere Bedingungen notwendig, wie sie das Volksbegehren aktuell fordere.

Die Landkreissprecher für das Volksbegehren Adrian Heim und Peter Heller erläuterten abschließend, dass man in Bayern das wirksamste Naturschutzgesetz Deutschlands schaffen will. Wer dabei helfen will, sollte sich unter Vorlage seines Personalausweises im Rathaus oder in Dachau auch im Bürgerbüro für das Volksbegehren eintragen. Angesichts der großen Resonanz beim Vortrag von Haszprunar freuten sich Heller und Heim über einen erfolgreichen Auftakt zum Volksbegehren.

© SZ vom 04.02.2019 / cb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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