Reden wir über:Blut spenden und Leben retten

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(Foto: Privat)

Helmut Petter darüber, wie er durch Glück dem Tod entkam

Interview von Franziska Stolz, Markt Indersdorf

Mehr als 100 Mal hat Helmut Petter () aus Indersdorf Blut gespendet. Für diesen selbstlosen Dienst an der Gesellschaft wurde er nun vom Roten Kreuz geehrt. Der 70-jährige Alltagsheld erzählt, warum er Blutspenden für so wichtig hält und wie ihn eine Schicksalsfügung vor dem Tod bewahrte.

Wann waren Sie das erste Mal Blutspenden?

Ich habe angefangen Blut zu spenden, da war ich knapp 20. Weil es mir beim ersten Mal überhaupt nichts ausgemacht hat und ich pumperlgesund war bin ich dann immer wieder gegangen.

Warum ist Blutspenden so wichtig?

Weil es nichts kostet und nicht wehtut. Blutspenden rettet Menschenleben. Einem selbst macht es nichts aus und man hilft allen, die dringend eine Transfusion benötigen. Vielleicht ist auch irgendwann einmal die eigene Familie darauf angewiesen. Mir selbst hat das Blutspenden das Leben gerettet, als ich 33 Jahre alt war.

Was ist damals passiert?

Als es einmal wieder zur Blutspende ging, war da eine nette Ärztin, bei der man sich den Blutdruck messen lassen konnte. Heute wird das sowieso vor jeder Blutspende gemacht, damals noch nicht. Es stellte sich heraus, dass mein Blutdruck mit über 230 viel zu hoch war.

Der gefährliche Blutdruckanstieg wäre also unbemerkt geblieben, hätten Sie nicht an dem Tag Blutspenden wollen?

Richtig. Ich selbst fühlte mich topfit und hatte von dem hohen Blutdruck noch nichts gemerkt: Ich habe viel Sport gemacht, Fußball gespielt und war im Handballverein. Mein Hausarzt konnte zuerst auch keine Ursache ausmachen. Erst ein halbes Jahr später stellte man im Krankenhaus fest, dass ich einen Nierentumor habe. Mir wurde dann die eine Niere entnommen und es ist alles gut gegangen. Aber wenn die Diagnose später gekommen wäre, hätte ich vielleicht nicht überlebt. Nach der Operation habe ich zwei Jahre gewartet, seitdem gehe ich wieder regelmäßig zum Blutspenden.

Wie oft spenden Sie und wie lange dauert es in der Regel?

Ich gehe drei Mal im Jahr. Vom Einpiksen bis man wieder gehen kann, dauert es ungefähr eine Viertelstunde. Die meiste Zeit verbringt man mit dem Warten, bis man drankommt. Das macht aber nichts, schließlich ist es für eine gute, wichtige Sache und es sind auch immer nette Leute da, mit denen man ratschen kann. Ich kann nur allen ans Herz legen: Geht zum Blutspenden!

© SZ vom 01.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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