Petershausen:Tarifsprung beim Abwasser

Lesezeit: 2 min

Entsorgungsgebühr steigt um fast 30 Prozent

Von Petra Schafflik, Petershausen

Duschen, Waschen und Tee kochen wird in Petershausen im neuen Jahr teurer. Die Gebühr fürs Trinkwasser bleibt zwar konstant, aber der Tarif für die Schmutzwasserentsorgung steigt um fast 30 Prozent. Auch für Regenwasser, das auf unversiegelte Flächen fällt und über den Kanal entsorgt wird, müssen die Petershausener künftig mehr bezahlen. Die Tarife gehen in die Höhe, weil die Gemeinde massiv ins Kanalnetz investiert und diese Kosten über höhere Gebühren wieder hereinbringen muss. Die Folge: Eine vierköpfige Familie, die 120 Kubikmeter Wasser verbraucht und von ihrem 150-Quadratmeter-Reihenhausdach das Regenwasser in den Kanal ableitet, muss künftig 553,20 Euro im Jahr berappen. Bisher lagen die Kosten bei 493,80 Euro. Im Vergleich mit umliegenden Gemeinden liege Petershausen "im Mittelfeld", sagte Bürgermeister Marcel Fath (FW).

Kein Kommunalpolitiker bittet die Bürger gerne zur Kasse. "Aber wir haben da keinen Interpretationsspielraum", betonte der Bürgermeister. Denn die stets auf vier Jahre kalkulierten Gebühren für Wasser und Abwasser müssen laut gesetzlichen Vorgaben kostendeckend sein. Deshalb ist jetzt in Petershausen ein Tarifsprung beim Abwasser unvermeidlich. Denn für Investitionen gibt der kommunale Eigenbetrieb, der in Petershausen für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung zuständig ist, in den kommenden Jahren viel Geld aus. Eine Million Euro kostet die Sanierung von Kanalabschnitten, die bereits massiv geschädigt sind. "Wir müssen das machen, können nicht der kommenden Generation eine derart schlechte Substanz hinterlassen", erklärte der Leiter des Eigenbetriebs, Alexander Wiringer. Im Werkausschuss beschlossen und in die Gebühren einkalkuliert sind auch die Sanierung des Pumpwerks in Asbach, eine Ertüchtigung des Klärteichs in Weißling und die Erschließung des geplanten Neubaugebiets Rosenstraße. Dort werden Kanal und Hausanschlüsse zwar später einmal von den Eigentümern bezahlt, doch muss diese Infrastruktur vom Eigenbetrieb gebaut und damit vorfinanziert werden. Insgesamt ergibt sich so ein Budget von 6,8 Millionen Euro, das vollständig in die Kalkulation der Abwassergebühren einfließt. Der Tarif steigt dadurch von bisher 1,46 Euro für einen Kubikmeter Abwasser auf künftig 1,88 Euro. Bei Regenwasser erhöht sich die Gebühr von 0,26 Euro auf 0,32 Euro je Kubikmeter. Alternativ zur Tarifanpassung könnten Bürger als Einmalbetrag auch Verbesserungsbeiträge bezahlen. Diese Option war im Werkausschuss aber kein Thema. Steigende Abwassergebühren sind keine Petershausener Spezialität, sondern beschäftigen viele Gemeinden, betonte Alexander Wiringer. "Wer sein Netz in Ordnung hält, muss die Gebühren anheben."

Erfreulicher ist die Entwicklung bei der Wasserversorgung: Der alte Preis von 1,53 Euro pro Kubikmeter gilt auch weiterhin. Die neuen Gebühren gelten vom 1. Januar 2018 an.

Einzig Inge Dinauer (parteilos) votierte mit Nein, weil sie gerne vor der Sitzung ausführlichere Unterlagen zur Prüfung erhalten hätte.

© SZ vom 18.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: