Petershausen:Planungshürde beseitigt

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Alles hängt mit allem zusammen in Petershausen: Wenn die Aussiedlung des Edeka-Supermarkts an die Jetzendorfer Straße klappen soll - so wie es das städtebauliche Entwicklungskonzept vorsieht - muss zuvor aus dem Acker am künftigen Standort eine Gewerbefläche werden. Es galt, ein nie fertig gestelltes Planungsverfahren von 1996 für die Jetzendorfer Straße formal zu beenden. Und einen neuen Bebauungsplan für den künftigen Supermarkt-Standort zu erstellen. Eine Entscheidung, die im Gemeinderat nicht ohne massiven Widerspruch einiger CSU-Räte fiel. Ihnen geht das mit der Planung zu schnell. Vertraglich sei noch nicht festgelegt, dass ein anderer Lebensmittelmarkt im Dorf am alten Edeka-Standort einzieht. Dennoch brachte das Gremium den Bebauungsplan auf den Weg, dagegen stimmten sechs Gemeinderäte.

Unstrittig war die Tatsache, dass das überholte Bebauungsplanverfahren aus 1996 eingestellt werden soll. Dann jedoch fragte Albert Kirmair (CSU), ob das neue Baulandmodell nur für Wohnbebauung, nicht aber für Gewerbe gelte. Das 2015 verabschiedete Konzept sieht vor, dass die Gemeinde sich einkauft, wenn Ackerflächen zu Bauland werden. Tatsächlich gelte dieses Verfahren aber nur für Flächen mit künftiger Wohnbebauung, bestätigte Bürgermeister Marcel Fath (FW). "Für Gewerbeflächen müssen wir das noch einmal angehen." Wenn der nun vorliegende Bebauungsplan für Edeka aber einmal begonnen werde, sei es für dieses Areal zu spät, so Kirmair. "Dann verzichten wir auf die Wertschöpfung." Auch das Gewerbegebiet Eheäcker sei ohne Baulandmodell entwickelt worden, so der Bürgermeister. Allerdings gelte es die Frage "Baulandmodell für Gewerbeflächen" zu diskutieren. Es gebe Gemeinden, die nur gemeindeeigene Flächen als Gewerbegebiet vermarkten. Erfolgreiches Beispiel sei Bergkirchen.

Doch ein Bebauungsplanverfahren an der Jetzendorfer Straße hält Josef Gerer (CSU) für verfrüht, solange nicht sicher sei, dass sich am aktuellen Edeka-Standort ein Lebensmittelmarkt als Nachfolger finde. Derzeit im Gespräch ist Penny. Fath verwies auf seine Verpflichtung: "Kein Baurecht für Edeka an der Jetzendorfer Straße, bevor nicht eine schriftliche Verpflichtung von Penny als Nachfolger vorliegt." Diese Zusage überzeugte nicht alle Räte. Vor allem in der CSU blieben viele skeptisch. Gegen den Bebauungsplan votierten deshalb Lydia Thiel, Gerhard Weber, Josef Gerer, Günter Fuchs, Albert Kirmair (alle CSU) und Inge Dinauer (FW).

© SZ vom 06.10.2016 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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