Kinderbetreuung in Petershausen:"Mehr geht nicht"

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Petershausen hat längst nicht für jedes Schulkind einen Hortplatz. Die Eltern sind sauer. Und Bürgermeister Marcel Fath kann nicht helfen

Auch in Petershausen wächst die Nachfrage nach Kinderbetreuung, vor allem für Schüler: Immer mehr Familien wünschen sich, dass ihre Mädchen und Buben nach dem Unterricht bis 17 Uhr und auch in den Ferien gut untergebracht sind, sagte Bürgermeister Marcel Fath (Freie Wähler) im Gemeinderat. Doch die beiden Hortgruppen im evangelischen Kinderhaus können den Mehrbedarf nicht decken, die bewährte Mittagsbetreuung an der Schule wiederum endet um 16 Uhr und ist in den Ferien geschlossen. Der Verein Mittagsbetreuung, der sich in "Kinderhaus Petershausen" umbenannt hat, will auf die geänderten Bedürfnisse reagieren.

Von Herbst an wird eine Gruppe bedarfsgerecht von Mittagsbetreuung auf Hort umgestellt. Qualifiziertes Personal hat der Trägerverein, der seit 2004 die Mittagsbetreuung in Petershausen organisiert, aus eigenen Reihen gewinnen können. Einige Mitarbeiterinnen haben sich nebenberuflich weitergebildet. Allerdings muss die Gemeinde die schon bisher genutzten Räume umbauen. Denn bei einer Begehung wurde klar, dass ein erster Rettungsweg nachzurüsten ist, sagte der Bürgermeister. Weil im Hort höhere Personalkosten anfallen, die staatlichen Zuschüsse aber immer erst zeitversetzt ausgezahlt werden, leistet die Gemeinde für die neue Hortgruppe eine Anschubfinanzierung von 5000 Euro, die der Gemeinderat einstimmig billigte.

Allerdings: Weil für den neuen Hort eine Gruppe der Mittagsbetreuung quasi umgewandelt wird, wächst die Zahl der Betreuungsplätze nicht. Nach wie vor sind deshalb im Herbst nicht alle Schulkinder versorgt, bestätigt Fath. Die Eltern sind sauer. "Wie kann es sein, dass der Bedarf ständig steigt und einer Gemeinde das entgeht?" monierte Heinz Schäfer stellvertretend für die betroffenen Familien in der Bürgerfragestunde des Gemeinderats. Auch eine Unterschriftenliste wurde vor der Sitzung an den Bürgermeister übergeben. Doch der musste eine befriedigende Antwort schuldig bleiben. Im vorigen Jahr wurde in den Ausbau der Mittagsbetreuung mit weiteren Räumen investiert, "mehr geht nicht", so Fath. Die Gemeinde könne aktuell den Familien, die keine Platzzusage erhalten haben, "leider nicht helfen."

© SZ vom 27.07.2015 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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