Petershausen:Mehr Durchblick

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Bahn tauscht kaputte Lärmschutz-Elemente aus. Petershausen entscheidet sich für die transparente Variante

Von Petra Schafflik, Petershausen

Ursprünglich sollten sie Jahrzehnte halten, jetzt sind sie bereits nach zehn Jahren am Ende: Viele Lärmschutz-Elemente entlang der Bahnlinie München - Ingolstadt müssen ausgetauscht werden. Die Bauteile halten offenbar den hohen Belastungen entlang der Schnellstrecke nicht stand. Im Landkreis ist von diesen Reparatur-Arbeiten vor allem Petershausen betroffen. Dort werden zwischen der Unterführung Indersdorfer Straße und dem nördlichen Ende des Bahnhofs diverse Elemente erneuert. Die Arbeiten betreffen vor allem die östliche, dem Ortszentrum zugewandte Seite des Bahnhofs, wo Güter- und ICE-Züge vorbeirasen. "Die Schallschutzwand an der S-Bahn ist nicht betroffen", sagt Bürgermeister Marcel Fath. Außer in Petershausen sind laut einem Bahnsprecher im Landkreis auch in Röhrmoos einzelne defekte Schallschutzwandelemente betroffen.

In Petershausen hat eine interne Informationsveranstaltung der Bahn für betroffene Anlieger Anfang Oktober bereits stattgefunden, so der Bürgermeister. Die Gemeinde wird die Chance nutzen, um im Bereich des Bahnhofs mehr Durchblick zu schaffen. "Wir investieren in transparente Schallschutzelemente", betont Fath. Denn vor allem am Bahnhof wird die abschottende Wirkung der Schallschutzwand kritisiert. Ein Blick aufs Gleis, ob der Zug schon eingefahren ist, wird von den dichten Beton-Elementen verhindert. "Es gibt immer wieder Klagen", sagt Fath. Die Reparaturarbeiten der Bahn sollen daher als Chance zur Verbesserung genutzt werden. Allerdings: Glas ist teurer als Beton, 333 Euro pro Element muss die Gemeinde drauflegen für transparenten Lärmschutz. Doch den Gemeinderäten ist mehr Durchblick einiges wert. Ein Budget von 10 000 Euro stellte der Bau- und Umweltausschuss jetzt für Glaselemente bereit. Dort, wo nach wie vor Betonbauteile installiert werden, setzt Petershausen auch künftig auf das bewährte Grün. Ursprünglich gab es die Idee, die neuen Elemente lieber in Hellgrau zu wählen. Dann wäre aber ein Mosaik entstanden, weil nur defekte Elemente erneuert werden. Die Vision eines grün-grauen Flickenteppichs mochte nicht überzeugen, deshalb bleibt es bei Grün.

Zusätzlich zum Budget für transparente Elemente muss Petershausen keine Kosten einplanen. Den Austausch der maroden Lärmschutzelemente muss komplett die Bahn bezahlen. Die Sanierung soll nach Auskunft eines Bahnsprechers "im zweiten Halbjahr 2017" stattfinden. Schon jetzt ist absehbar, dass sich Reisende auf Einschränkungen im Bahnverkehr einstellen müssen. "Da zwangsläufig im Gleisbereich gearbeitet wird, sind Streckensperrungen unvermeidbar", so der Bahnsprecher.

Über Einschränkungen im S- Bahn und Regionalverkehr will die Bahn rechtzeitig informieren. Auch Pendler, die mit dem Auto zur Bahn kommen, werden von der Baustelle betroffen sein. "Wir werden auch einen Teil des Park-und-Ride-Parkplatzes am Bahnhof sperren müssen", kündigt Bürgermeister Fath an.

© SZ vom 26.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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