Petershausen:Gemeinde will Europa stärken

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Die Partnerschaft mit Varennes soll mit mehr Leben erfüllt werden

Von Petra Schafflik, Petershausen

In einer Zeit, da rechtsnationale Kräfte erstarken und die europäische Idee an Glanz verliert, sind stabile grenzüberschreitende Beziehungen von besonderem Wert. Und einer deutsch-französischen Städtepartnerschaft, wie sie Petershausen mit dem lothringischen Varennes-en-Argonne schon seit 1968 pflegt, kommt plötzlich neue Bedeutung zu. Das Bekenntnis zu Europa soll sich auch in den Feierlichkeiten spiegeln, die 2018 anstehen zum 50-jährigen Jubiläum dieser "jumelage", wie Partnerschaft auf Französisch heißt. Das Fest wird in Petershausen gefeiert; um ein ansprechendes, breit gefächertes Programm wird sich ein Festkomitee kümmern, das der Gemeinderat jetzt offiziell bestätigt hat.

Der runde Geburtstag soll der Städtepartnerschaft weiteren Schub verleihen. Denn in den vergangenen Jahren haben sich vor allem Ehrenamtliche im Freundeskreis Varennes und in der Jugendkontaktgruppe um gegenseitige Besuche und ein lebendiges Austauschprogramm gekümmert. Die Kommune hat sie finanziell unterstützt, ist aber selbst kaum aktiv geworden. Beim Fest zum 50-jährigen Bestehen soll das nach dem Willen von Bürgermeister Marcel Fath (FW) anders werden. "In einer Zeit, in der öffentlich diskutiert wird, ob Europa überhaupt noch Zukunft hat, muss die Gemeinde mal Flagge zeigen." Tatsächlich gehe es in der Städtepartnerschaft nicht mehr um Aussöhnung, wie zur Zeit der Gründung vor 50 Jahren. "Heute geht es darum, Frieden und Freiheit in Europa zu erhalten."

Viele Ehrenamtliche aus örtlichen Vereinen wollen im Festkomitee mitarbeiten, der französische Generalkonsul Jean-Claude Brunet und die Münchner Montgelas-Gesellschaft haben ihre Unterstützung zugesagt. Diskutiert wurde, welche Rolle der ehemalige CSU-Gemeinderat Robert Götz im Festkomitee haben soll. Götz, der nicht mehr im Ort lebt, betreut seit vielen Jahren und auch nach wie vor als Vorsitzender des Freundeskreises Varennes die Städtepartnerschaft. Auf sein Netzwerk an Kontakten will Fath nicht verzichten. SPD-Gemeinderat Wolfgang Stadler ist aber dagegen, dass Götz, der selbst in der Sitzung nicht anwesend war, wie vorgeschlagen sogar den Vorsitz des Festkomitees übernehmen soll. Schließlich einigte sich der Gemeinderat darauf, dass Bürgermeister und Freundeskreis das Jubiläumsfest organisieren. Das Festkomitee wird sich selbst organisieren und auch einen eigenen Sprecher benennen.

© SZ vom 29.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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