Petershausen:Fraunhofer sei Dank

Wie Petershausen zu einem Titel für das neue Gewerbegebiet kam

Von Petra Schafflik, Petershausen

Die Straße, die das neue Gewerbegebiet in Petershausen Eheäcker erschließt, heißt künftig: "Fraunhoferring". Das hat der Gemeinderat jetzt mehrheitlich beschlossen. Keine große Sache, möchte man meinen. Aber auch um diese Entscheidung wurde im Petershausener Rat gerungen. Denn Verwaltung und Bürgermeister Marcel Fath hatten empfohlen, als Straßenbezeichnung den alten Flurnamen "Eheäcker" weiter zu benutzen. Ein Vorschlag, den CSU-Fraktionssprecher Josef Gerer "gefühlsmäßig" nicht befürworten mochte.

Der Begriff Acker sei doch für ein Areal mit Unternehmen irgendwie unpassend. Einen konkreten Gegenvorschlag hatte Gerer aber nicht parat. "Vielleicht Gewerbepark?" Immerhin ist das Areal anscheinend lukrativ. Allerdings gebe es im Ort bereits einen Gewerbering, gab SPD-Gemeinderat Wolfgang Stadler zu bedenken. Doch auch seine Partei plädierte für eine Alternative, denn mit dem Umlaut "ä" sei ein Straßenname im internationalen Geschäft für die künftigen Betriebe im Gewerbegebiet nicht gerade hilfreich. Widerstand kam von den Freien Wählern, deren Sprecher Josef Mittl den alten Flurnamen gerade passend findet. "Tradition gekoppelt mit Moderne, wir können doch stolz sein auf unsere Fluren."

Vermittelnd schlug Bürgermeister Fath vor, die Straße nach einem Erfinder zu benennen. Und zwar einem aus Bayern, um der gewünschten Heimatverbundenheit Rechnung zu tragen. Rasch wurde in der Sitzung eine kurze Internetrecherche vorgenommen, um unter dem Stichwort "berühmte Bayern" einen passenden Forscher oder Pionier ausfindig zu machen. Die Wahl fiel auf den in Straubing geborenen Physiker Joseph von Fraunhofer. Diesem Vorschlag konnte die Mehrheit der Gemeinderäte folgen.

© SZ vom 05.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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