Petershausen:Der Bürgermeister verhandelt

Grundstücksgeschäfte laufen nach wie vor über den Rathauschef

Die Grundstücksgeschäfte der Gemeinde Petershausen sollen nach strikteren Regeln ablaufen, findet FW-Gemeinderätin Inge Dinauer. Werden Flächen veräußert, soll die Gemeinde über ein Bieterverfahren den höchstmöglichen Preis erzielen, fordert Dinauer in einem Antrag. Bevor sich Petershausen von Grundstücken trennt, soll auch genau geprüft werden, ob die Areale nicht für gemeindliche Aufgaben benötigt werden. Tatsächlich wäge die Verwaltung immer genau ab, welche Flächen noch für eigene Vorhaben sinnvoll Verwendung finden, erklärte Geschäftsleiterin Irene Reichel. Diese Überlegungen werden künftig bei jedem Grundstücksverkauf schriftlich dargelegt, entschieden die Gemeinderäte mehrheitlich.

Widerstand gab es jedoch gegen das geforderte Bieterverfahren. Natürlich gebe es Fälle, da könne die Gemeinde "mal rausholen, was der Markt hergibt", betonte CSU-Fraktionssprecher Josef Gerer. Damit würde man allerdings "als Preistreiber am Markt auftreten", mahnte Kämmerer Daniel Stadelmann. Zudem benötige der Bürgermeister bei Grundstücksgeschäften auch Verhandlungsmasse, sagte FW-Sprecherin Andrea Stang. Weil manchmal eben auch Tausch- oder Dreiecksgeschäfte nötig seien, wenn die Gemeinde für eigene Projekte an ein bestimmtes Areal kommen möchte.

Auch für Eigenheimmodelle wäre ein Bieterverfahren nicht die optimale Lösung, betonte Bürgermeister Marcel Fath (FW), der dezidiert am bisherigen, allgemein üblichen Prozedere festhalten möchte. Danach verhandelt der Bürgermeister in Eigenverantwortung alle Grundstücksgeschäfte, legt das Ergebnis vor Vertragsabschluss dem Gemeinderat vor. Genau so wird es in Petershausen auch weiter laufen. Der Antrag von Inge Dinauer wurde mit großer Mehrheit abgelehnt.

© SZ vom 01.03.2016 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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