Petershausen:CSU lässt kein gutes Haar an Fath

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Petershausener Bürgermeister soll für alle Verzögerungen bei Projekten schuld sein

Von Petra Schafflik, Petershausen

Weil in Sachen Kindergarten nichts vorwärts geht, kritisiert die CSU bekanntlich die Amtsführung von Bürgermeister Marcel Fath (FW). Doch der Unmut der CSU geht noch darüber hinaus. Auch bei anderen Projekten werfen Fraktionssprecher Josef Gerer und die Ortsvorsitzende Hilde Weßner dem Rathauschef Untätigkeit vor. Beim CSU-Bürgertreff stimmten Zuhörer ein in die Klage, dass "nichts vorwärts" gehe. Zudem hat die CSU bei einigen Themen ganz eigene Vorstellungen. Dem Bürgermeister jedenfalls dürften die Ohren geklungen haben, denn die Liste kritisierter "Brennpunkte" ist umfangreich.

So ist Petershausen seit einigen Jahren dabei, Straßen und öffentliche Plätze im Zentrum auch mit staatlichen Fördermitteln zu sanieren. Ein erster Abschnitt dieser Ortskernsanierung ist fertig, die Planung für zwei weiter Bereiche sollte laufen. "Aber es geht nichts weiter", sagte Gerer. "Der Bürgermeister muss die treibende Kraft sein, da fehlt es", sagte Hilde Weßner. Fortschritte wünscht sich die CSU wie die meisten Petershausener Bürger auch beim Radwegebau. Tatsächlich gestaltet es sich schwierig, die notwendigen Flächen zu sichern. "Die Grundstücksfrage ist immer das Problem", räumte Gerer ein. Allerdings könnten sich in den Dörfern Bürger mit den Grundeigentümern zusammensetzen, um diese vom jeweiligen Radwegprojekt zu überzeugen, so ein Vorschlag aus der Versammlung.

Grundlegend auseinander gehen die Vorstellungen von Bürgermeister Fath und der CSU, was die Zukunft des Rathauses betrifft. Das 1914 als Schule errichtete Gebäude steht unter Denkmalschutz und ist sanierungsbedürftig. Schwierigkeiten bereitet auch der Brandschutz, weshalb seit dem Sommer ein Baugerüst als provisorischer zweiter Fluchtweg fungiert. Fath verfolgt die Idee, das Rathaus in einem Neubau unterzubringen, den die Sparkasse als Hauseigentümer anstelle des alten Edeka-Supermarkts errichten könnte. Vorüberlegungen für einen Komplex mit Rathaus und Geschäften laufen. Das heutige Rathaus ließe sich dann als Bürgerhaus renovieren. Ein Konzept, das sich als Luftschloss erweisen könnte, fürchtet Gerer. "Wir glauben, man sollte das Rathaus als Rathaus sanieren." Ein Bürgerhaus für Vereine, Musik- und Volkshochschule wäre als Neubau auf dem zentralen Feuerwehrgrundstück denkbar, sobald die Wehr in den geplanten Neubau an der Indersdorfer Straße umgezogen ist. Klar ist: Es wird noch lebhafte Debatten geben.

© SZ vom 04.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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