Ortsentwicklung:Visionäre Schatzkarten

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Sechs angehende Architekten zeigen ihre Ideen für Haimhausen

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Die Ortsentwicklung soll nach Ansicht der kommunalpolitischen Gruppierung "Bürgerstimme Haimhausen" ein "permanentes Thema" in der Gemeinde werden. Wie der zweite Vorsitzende der Bürgerstimme, Detlef Wiese, sagte, "brauchen wir eine transparente Kommunikation von Vorschlägen und Ideen innerhalb der Gemeinde, mit und zwischen den Bürgern." Wohin die ortsplanerische Reise Haimhausens gehen könnte, haben jetzt sechs Studenten des Master Studiengangs Architektur der Hochschule der Wissenschaften unter Leitung ihres Professors Nikolas Kretschmann im Sitzungssaal des Haimhauser Rathauses vorgestellt. "Mit Hilfe unserer Schatzkarten ermöglichen wir einen subjektiven Blick auf die bis jetzt noch verborgenen 'Schätze'", sagte Kretschmann.

Anhand einer "Schatzkarte", die jeder Student erstellt hatte, wurden unter anderem Themen wie die Nutzung des Mühlbachs für Naherholung, bessere Fahrradwege, Verdichtung im Ortskern, soziale Treffpunkte im Alltag problematisiert. Was es mit den "Schatzkarten" auf sich hat, erläuterte Professor Kretschmann. So würden in einer Schatzkarte subjektiv wahrgenommene, aber auch noch verborgene "Schätze" eines Projektgebietes eingezeichnet, die dem Gebiet in Zukunft einen besonderen "Reichtum" bescheren können. Dies könnten zum Beispiel Objekte, Architekturen, Nutzungen oder Akteure sein, die für die Entwicklung des Gebietes ein besonderes Potenzial böten. Schatzkarten dienten aber nicht nur dazu, "verborgene Potenziale" zu lokalisieren. Schatzkarten könnten, so Professor Kretschmann, "auch Träume freisetzen und Lust auf das Unbekannte wecken, sowohl beim Benutzer dieser Karten als auch bei demjenigen, der sie zeichnet." Weil sie visionär sind, bauten Schatzkarten "eine direkte Brücke zwischen städtebaulicher Analyse und dem städtebaulichen Entwurf". Die spannenden Ergebnisse fanden Anklang bei den Besuchern ebenso wie bei Bürgermeister Peter Felbermeier und sieben Gemeinderäte. Sie regten die Diskussion an. Ergun Dost, Vorsitzender der Bürgerstimme Haimhausen, sagte, es gehe zunächst um Ideen, die man zulassen solle. "Wir wollen ja nicht gleich alles umsetzen. Haimhausen wird jetzt nicht gleich einen Flughafen bekommen", beruhigte Dost.

© SZ vom 28.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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