Odelzhausen:Kinder, Kinder

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Kosten für Betreuungsplätze bereiten Odelzhausen Sorgen

Einen der größten Haushaltsposten in vielen Gemeinden stellt die Kinderbetreuung dar: Eine Situation, die Bürgermeister Markus Trinkl in Odelzhausen so wie vielen anderen Gemeindechefs erhebliche Sorgen bereitet. Noch vor wenigen Jahren lag der Anteil der Kosten, die die Gemeinde Odelzhausen über die von den Eltern zu zahlenden Gebühren und die staatlichen Zuschüsse hinaus zu übernehmen hat, bei etwa 250 000 Euro pro Jahr; mittlerweile muss die Kommune jährlich rund eine Million Euro zuschießen.

Als Ursache für die immer höheren Kosten, die die Gemeinde für die Kinderbetreuung übernehmen muss, sieht Markus Trinkl einerseits die immer längeren Betreuungszeiten, die die Eltern buchen, und den gesetzlichen Anspruch eines jeden Kindes auf einen Krippenplatz andererseits. "Wir müssen uns Gedanken machen über die Gebührenhöhe", sagt Trinkl, "sonst können wir das auf Dauer nicht stemmen."

Gedanken macht sich der Odelzhausener Bürgermeister aber auch über die Kapazitäten der vorhandenen Kinderhäuser. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats nannte Trinkl entsprechende Zahlen.

So werden derzeit in der Gemeinde in zwei Odelzhausener Häusern und dem Kindergarten Sittenbach 139 Kindergartenkinder und 46 Krippenkinder in insgesamt neun Gruppen betreut. Weitere 49 Kinder, davon 19 Krippenkinder, besuchen Einrichtungen anderer Träger wie dem privaten "Jolly Jumper" oder in anderen Gemeinden. Für das neue Kindergartenjahr sind bereits 157 Kinder im Kindergartenalter für die gemeindlichen Einrichtungen angemeldet, zu denen 42 Krippenkinder hinzukommen. Durch die Umwandlung eines Speiseraums in einen Gruppenraum in Haus 2 in Odelzhausen kann Platz für eine zehnte Gruppe gewonnen werden. Ein weiterer solcher Raum steht als zusätzliche Reserve noch zur Verfügung. Rund 60 Kinder werden derzeit pro Jahr in der Gemeinde geboren, sagt Trinkl; die Quote der Kinder, für die eine Krippenbetreuung gesucht wird, liege bei rund 50 bis 60 Prozent.

Für Markus Trinkl ist es wichtig, rechtzeitig zu planen, um auf künftige Entwicklungen vorbereitet zu sein. Noch habe man dank der beiden für den täglichen Kindergartenbetrieb nicht benötigten Speiseräume in Haus 2 "einen gewissen Puffer", auch wenn einige Umbauten nötig werden könnten. Von Herbst an rechnet die Gemeinde mit 230 Kindern, die in den drei gemeindlichen Einrichtungen betreut werden. Mehr als maximal 250 Kinder aber könnten auch unter Ausnützung aller vorhandenen Möglichkeiten nicht untergebracht werden. Exakte Prognosen für den Bedarf vor allem an Krippenplätzen lassen sich laut Trinkl aber nur schwer erstellen: Die Frage werde sein, "wie schnell in Höfa gebaut wird" - und wie viele Familien mit Kindern oder zumindest mit Kinderwunsch tatsächlich zuziehen werden.

© SZ vom 19.06.2015 / RZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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