Ein Stück Geschichte:Odelzhausener Marienkapelle wird saniert

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Die Marienkapelle Taxa wird zwar liebevoll gepflegt, aber das Mauerwerk ist schadhaft. (Foto: Toni Heigl)

Nur das kleine Gotteshaus erinnert noch an den Wallfahrtsort Taxa.

Von Renate Zauscher, Odelzhausen

Die Aufhebung des Klosters Taxa im Jahr 1802 und wenig später der komplette Abriss des einst weitläufigen Gebäudekomplexes war für die Menschen in Taxa sowie der näheren und weiteren Umgebung ein gewaltiger Verlust. Mit dem Kloster wurde ein im 17. und 18. Jahrhundert alljährlich von vielen tausenden Menschen besuchter Wallfahrtsort zerstört und darüber hinaus auch die Existenzgrundlage vieler Handwerksbetriebe in Taxa. Heute erinnert am Ort, wo einst das Kloster stand, nur noch eine kleine Marienkapelle an die große, doppeltürmige Klosterkirche. Die Gemeinde Odelzhausen will nun diese Kapelle sanieren - sie würde im Zentrum der 400-Jahr-Feier der Klostergründung 1618 stehen.

Das bescheidene Gotteshaus wurde liebevoll gepflegt

Zwar hatte es in den Zwanzigerjahren des 19. Jahrhunderts noch Bemühungen gegeben, das Kloster wieder aufzubauen, letztlich aber blieb es beim Bau der 1848 errichteten Marienkapelle, in der ein paar alte Stiche mit der Abbildung des Klosters und einige "Sterneier" an die frühere Wallfahrt nach Taxa erinnern. Das kleine, in seinem äußeren Erscheinungsbild bescheidene Gotteshaus wird von den Menschen in Taxa liebevoll gepflegt. Dennoch weist die Kapelle mittlerweile erhebliche Schäden vor allem am Außen- und Innenputz auf, die durch eindringende, in den Wänden aufsteigende Feuchtigkeit verursacht werden. Die Odelzhausener Gemeinderätin Ursula Kohn hatte bereits vor mehreren Jahren einen Zustandsbericht veranlasst, den sie jetzt der Gemeinde vorlegte. Das Ergebnis: Für eine nachhaltige Sanierung der Kapelle muss unbedingt eine Horizontalsperre im Mauerwerk angebracht werden.

In zwei Jahren wird in Odelzhausen das 400-jährige Jubiläum der Klostergründung gefeiert. Aus diesem Anlass möchte man jetzt Ernst machen mit der Renovierung. In seiner jüngsten Sitzung fasste der Gemeinderat von Odelzhausen einstimmig einen entsprechenden Beschluss. Erste Gespräche mit dem Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler und Kreisheimatpflegerin Birgitta Unger-Richter wurden bereits geführt. Nun setzt sich die Gemeinde mit Behörden wie dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Landratsamt Dachau in Verbindung: Es geht um die Frage, welche Fördermittel zur Verfügung stehen würden.

Bürgermeister Markus Trinkl (parteifrei) ist optimistisch, dass das Projekt gefördert wird. Vorab müssen allerdings die Kosten der Sanierung klar sein. Dann entscheidet der Gemeinderat, Trinkl hofft auf allgemeine Zustimmung. Er habe, so der Bürgermeister, den Eindruck, dass die große Mehrheit der Gemeinderäte die Maßnahme für sinnvoll halten und ihr zustimmen werde.

© SZ vom 10.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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