Michael Teuber kämpft sich zurück. Sechs Monate nach seinem folgenschweren Mountainbikesturz, bei dem er sich einen Trümmerbruch des rechten Oberschenkelhalses zugezogen hatte, trainiert der mehrfache Paralympicssieger im Radfahren wieder volle Pulle. Nach achtwöchigem Krankenhausaufenthalt und drei Monaten Rehabilitationstraining absolvierte der Sparkassen-Rennfahrer nun sein erstes Trainingslager auf Gran Canaria und spulte in vier Wochen 2500 Kilometer ab. Seit dem vergangenen Wochenende trainiert Teuber mit der Nationalmannschaft des DBS (Deutscher Behinderten Sportverband) auf Mallorca. "Der Trümmerbruch war eine sehr schwerwiegende Verletzung, entsprechend lang und hart war die Reha", sagt Teuber "Aber ich habe es geschafft und bin wieder fit."
Das erste Trainingslager auf Gran Canaria war für den 47-Jährigen Handicap-Radsportler anstrengend, aber erfolgreich. "Ich bin in den Bergen mehr Höhenmeter und Kilometer gefahren, als je zuvor in einem Monat und fühle mich gut, obwohl das verletzte Bein noch deutlich schwächer ist", sagt er. In der Regenerationswoche nach dem Trainingslager hat sich der Radsportler aus Dietenhausen sportmedizinisch und orthopädisch durchchecken lassen. Mit dem Ergebnis: "Meine Ausdauer ist bereits wieder auf einem sehr guten Niveau und der Bruch ist stabil verheilt."
Das bedeutet, dass Teuber im Trainingslager mit der Nationalmannschaft voll weiter trainieren kann. "Ich hatte Zweifel, aber mittlerweile glaube ich, dass ich bereits bei den ersten wichtigen Rennen im Mai mein Comeback geben und gute Leistungen zeigen kann." Wichtig sei es, spätestens zur WM in Topform zu sein. Denn diese Saison ist maßgeblich für die Qualifikation zu den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro. Und beste Chancen auf ein Ticket nach Brasilien haben Sportler, die bei Weltcups und insbesondere bei der Weltmeisterschaft Ende Juli in Notwill/Schweiz Podiumsplätze einfahren. Und dafür will der inkomplett querschnittsgelähmte Michael Teuber noch einmal alles geben.