Odelzhausen:Eng und löchrig

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Odelzhausen muss viel Geld in seine Kanäle investieren

Von Renate Zauscher, Odelzhausen

Die Gemeinde Odelzhausen wird in den kommenden Jahren einiges Geld in die Kanalsanierung stecken müssen. In einigen Teilbereichen des Kanalnetzes gibt es nämlich schwerwiegende Probleme. Dies hat eine Untersuchung der Kanäle in der Markt-, Stern-, und Steinfeldstraße ergeben, die im vergangenen Jahr durchgeführt worden ist. Am Mischwasserkanal wie am Regenwasserkanal im Bereich von Steinfeld- und Sternstraße seien Schäden festgestellt worden, "die zu sofortigem Handeln Anlass geben", heißt es in einem Bericht des Aichacher Ingenieurbüros Mayr, das die Ergebnisse der Kanalbefahrungen ausgewertet hat.

In der Marktstraße ist die Situation weniger gravierend; allerdings reicht in einem Teilstück der Querschnitt des Kanals künftig wohl nicht mehr aus. Mit Blick auf die geplante Sanierung der oberen Marktstraße sieht Bürgermeister Markus Trinkl (parteifrei) allerdings auch hier jetzt schon Handlungsbedarf. Bei der Kanalbefahrung im Bereich von Stern- und Steinfeldstraße waren im Mischwasserkanal größere Löcher festgestellt worden, durch die Abwasser im Erdreich versickert, außerdem defekte Schächte und Fremdwasserzuflüsse, deren Ursache nicht geklärt werden konnte.

Der vom Feuerwehrhaus in Richtung Gartenstraße führende Regenwasserkanal, der weitgehend auf Privatgrund verläuft, ist laut Bericht des Ingenieurbüros an einer Stelle einsturzgefährdet, außerdem wird der Rohrquerschnitt teilweise durch hereingewachsene Wurzeln und Ablagerungen im Sohlenbereich stark reduziert.

Im Bereich der Marktstraße sei noch keine "hydraulische Überlastung" festzustellen, heißt es im Bericht weiter. Hier sei von einem "mittel- bis langfristigen Sanierungsbedarf" auszugehen. Anders sieht es in der Stern- und Steinfeldstraße aus: Schon bei stärkeren Regengüssen, wie sie statistisch etwa alle drei Jahre auftreten, sei der Mischwasserkanal "vollständig ausgelastet" - was sich dann auch auf die Situation in der Marktstraße auswirke. Das Ingenieurbüro empfiehlt deshalb, die im unteren Bereich der Marktstraße begonnene Kanalerneuerung mit einer größeren Rohrdimensionierung nach Osten hin fortzusetzen.

"Ich denke, uns bleibt nichts anderes übrig, als eine Aufweitung des Kanals in der Marktstraße durchzuführen", erklärte Markus Trinkl in der Sitzung des Gemeinderats. Die Bewertung der Untersuchungsergebnisse durch das Ingenieurbüro vermittle einen "kleinen Einblick in das, was noch kommen wird", sagte er. Für die Aufweitung des Kanals in der Marktstraße, die der Ortskernsanierung vorangehen müsste, rechnet das Büro Mayr mit Kosten von 200 000 Euro brutto, eine Schätzung, die allerdings vorerst nur "sehr grob" sei und im Zuge weiterer Planungen "fortgeschrieben" werden müsse.

Im Gemeinderat einigte man sich darauf, dass in Kürze eine komplette Zustandsbewertung der Kanalsituation in diesem Bereich vorgelegt wird. Erst danach solle über die weitere Vorgehensweise entschieden werden. In die Kalkulation der Abwassergebühr sei die Maßnahme übrigens bereits mit eingeplant, erklärte der Bürgermeister.

© SZ vom 23.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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