Odelzhausen:Einig im Ziel, uneinig im Weg

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Odelzhausen will Siedlung am Bachwiesenweg in Höfa vor Hochwasser schützen. Noch ist nicht klar: Wie?

Odelzhausen will ein Wohngebiet im Ortsteil Höfa vor sehr starkem Regen schützen. Dabei geht es nicht um einen Bachlauf, der zum Problem werden könnte, sondern vielmehr um Hangwasser aus einem sehr großen, an das Wohngebiet angrenzenden Acker. "Wir haben dringenden Handlungsbedarf, um die Situation zu verbessern", sagte Bürgermeister Markus Trinkl (parteifrei) im Gemeinderat.

Vor etwa 15 Jahren, als das Gebiet am "Bachwiesenweg" in Höfa bebaut wurde, sei "die Hochwassersituation noch nicht so gesehen" worden, erläuterte Trinkl weiter. Zwar sei ein Graben am Rande des Baugebiets angelegt und eine Rohrverbindung zu einem Regenrückhaltebecken nördlich geschaffen worden. Ein im Bebauungsplan vorgesehener Wall aber konnte nach Trinkls Darstellung mangels Zufahrt nicht gepflegt werden. Auch der Graben sei zugewachsen.

Trinkl sieht mehrere Optionen. So könnte die Gemeinde versuchen, die für die Grabenpflege nötige Zufahrt über eine so genannte Dienstbarkeit zu bekommen. Die Gemeinde bekäme dann eine Art Nutzungsrecht, ohne dass die Eigentümerverhältnisse berührt wären. Dann könnte oben am Hang ein Regenrückhaltebecken entstehen. Aber auch den Bau einer Mauer kann sich Trinkl vorstellen, falls gleichzeitig die Abflusssituation entscheidend optimiert würde. Das vorhandene Rohr sei vermutlich nicht ausreichend dimensioniert und verstopfe leicht.

Einige Gemeinderäte schlugen dagegen Maßnahmen auf der Ackerfläche selbst vor. Hecken könnten gepflanzt werden, hieß es. Mulchsaaten könnten dazu beitrage dass das Wasser auf der Ackerfläche versickert, empfahl Roderich Zauscher: "Ein Mauerbau würde nur bewirken, dass das Regenwasser noch schneller als bisher nach Höfa gelangt."

Einig war sich der gesamte Gemeinderat, dass der Hochwasserschutz am Bachwiesenweg grundsätzlich verbessert werden muss. Ein Ingenieurbüro soll den Querschnitt des vorhandenen Abflussrohres überprüfen. Darüber hinaus will der Bürgermeister mit Grundbesitzern und Pächtern der fraglichen Ackerfläche zügig verhandeln, um einen Zugang zum Graben zu bekommen.

© SZ vom 05.07.2016 / RZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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