Michael Teuber:Auf Krücken zur Rennmaschine

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Angeschlagen, aber zuversichtlich sieht Michael Teuber der Weltmeisterschaft entgegen. (Foto: oh)

War die Generalprobe schon das Aus? Handicap-Radsportler Michael Teuber bangt um seinen WM-Start

Das hatte sich Michael Teuber anders vorgestellt. Nach einem langen Trainingslager zur Vorbereitung auf die Paracycling-Weltmeisterschaften (vom 29. Juli bis 2. August in Nottwil) sollte der Heimweltcup in Elzach am vergangenen Wochenende die Generalprobe für den Saisonhöhepunkt in der Schweiz werden - doch dann verletzte sich der Handicap-Radsportler aus Odelzhausen erneut und muss nun um seine WM-Chancen bangen. "Ich habe heuer nach dem Oberschenkelbruch monatelang extrem hart gearbeitet und bin jetzt nach dem Höhentrainingslager in Sankt Moritz in Topform. Da war die erneute Verletzung ein Schock", sagte Teuber.

Das WM-Training lief für den amtierenden Zeitfahrweltmeister wie am Schnürchen - bis er sich einen Tag vor der Abreise zu den wichtigsten Rennen der Saison einen Bänderriss am linken Sprunggelenk zuzog. Nach 48 Stunden unter ärztlicher Behandlung trat Teuber dennoch beim Weltcup-Einzelzeitfahren an, das noch dazu mit 18 Kilometern und 600 Höhenmetern als das schwerste Zeitfahren im Wettkampfkalender gilt. "Es war schon hart, ich konnte kaum auftreten und musste auf Krücken zur Rennmaschine humpeln, da war es schwer, meine Leistung abzurufen", so Teuber. Prompt verfehlte der Paralympicssieger mit einer Zeit von 42:41 Minuten seine Vorjahresleistung und wurde von seinem Dauerrivalen Juanjo Mendez aus Spanien um elf Sekunden distanziert. Nach einem Tag Wettkampfpause stand das Straßenrennen über flache 55 Kilometer auf einem winkeligen Stadtkurs an. Teuber hielt das enorm hohe Tempo bis zum Schluss durch und musste sich am Ende nur dem Berliner Sprintspezialisten Pierre Senska geschlagen geben. "Jetzt hoffe ich halt auf einen weiterhin guten Verlauf der Heilung, sodass ich bei der WM alles geben kann."

© SZ vom 29.07.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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