Odelzhausen:Angst vor dem Verkehrskollaps

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Gemeinderat sucht die beste Lösung für eine Ortsumfahrung von Odelzhausen

Von Renate Zauscher, Odelzhausen

In einer Sondersitzung am Dienstag im Mehrzweckraum der Schule Odelzhausen wird sich der Odelzhausener Gemeinderat mit einer Thematik befassen, die für die künftige Gemeindeentwicklung von zentraler Bedeutung ist: Es geht um die Frage, welche von mehreren möglichen Ortsumfahrungsstraßen die größte Verkehrsentlastung bringen wird und welche Schritte für eine rasche Umsetzung unternommen werden. Bürgermeister Markus Trinkl (parteifrei) hat in den vergangenen zwei Jahren zahlreiche Gespräche mit Planern und Behörden geführt. Die Gemeinde hat gleichzeitig ein Gutachten durch das Münchner Büro Kurzak erstellen lassen, dessen Ergebnisse der Bürgermeister am Dienstag vorstellen wird.

Die Diskussion über eine Umgehungsstraße gibt es in Odelzhausen seit gut 15 Jahren. 2003 fand dazu ein Bürgerentscheid statt, bei dem sich die Befürworter einer Südumgehung durchsetzen konnten. Die Aufnahme der vorgeschlagenen Südvariante in den nächsten Straßenausbauplan sei jedoch vom Straßenbauamt als unwirtschaftlich abgelehnt worden, sagt Trinkl. Jetzt wäre "sofortiges Handeln" nötig, um alle Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass eine Umgehung von Odelzhausen in den nächsten Ausbauplan für die Jahre 2020/2021 aufgenommen und dann schnellstmöglich realisiert wird.

Die Zeit drängt. Das Büro Kurzak stellte für den Zeitraum von 2002 bis heute teilweise erhebliche Verkehrszunahmen vor allem auf der aus Richtung Pfaffenhofen kommenden Staatsstraße 2052 und im Odelzhausener Gewerbegebiet fest. Ein Großteil davon ist reiner Durchgangsverkehr in Richtung Autobahn. In einer Prognose für das Jahr 2030 geht das Gutachten von einer Zunahme auf der Ortsdurchfahrt von derzeit 13 500 auf 14 500 Fahrzeuge aus. Vor allem aber ist der Verkehrskreisel an der Auffahrt zur A 8 mit täglich 20 000 Fahrzeugen schon jetzt an seine Kapazitätsgrenze gelangt; schon bald könnten es laut Prognose mehr als 22 000 Fahrzeuge sein.

Vier mögliche Lösungsvarianten hat das Büro Kurzak untersucht, die sich bezüglich ihrer Entlastungswirkung wie auch der Kosten deutlich unterscheiden. Zwei dieser Varianten würden im Süden von Odelzhausen verlaufen, die eine zwischen Odelzhausen und Dietenhausen, die andere zwischen Dietenhausen und dem nahen Wald. Für beide Varianten liegen die Kostenschätzungen bei rund 20,6 Millionen Euro, wobei vor allem ein Brückenbauwerk über die Glonn mit 4,5 Millionen zu Buche schlagen würde. Beide Varianten würden das Gebiet Höfa nicht entlasten.

Auch für die Nordumfahrung wurden zwei Varianten untersucht: eine mit einer Trassenführung entlang der A 8 zur vorhandenen Autobahnauffahrt, die andere mit einer zweiten Auffahrt, die rund zwei Kilometer westlich der bestehenden Anschlussstelle liegen würde. Die jeweiligen Entlastungen oder auch zusätzliche Belastungen auf anderen Straßen wird Trinkl in der Sitzung am Dienstag vorstellen. Allerdings zeichnet sich jetzt schon ab, dass die Nordvariante inklusive Autobahnanschluss mit 43 Prozent Verkehrsentlastung auf der Ortsdurchfahrt die wirkungsvollste und mit Baukosten von 15 Millionen Euro auch die kostengünstigste ist. An der um 19.30 Uhr beginnenden Sitzung am Dienstag werden Vertreter des Staatlichen Straßenbauamts und des Büros Kurzak teilnehmen.

© SZ vom 18.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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