Neugestaltung des Bahnhofs:"Riesige Chance für Dachau"

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Der Verkehrsclub wünscht sich Mut bei der Bahnhofsneugestaltung

Für den Verkehrsclub Deutschland (VCD) sind die derzeitigen Beratungen zur Neugestaltung des Umfeldes des Dachauer Bahnhofs und die in Kürze dazu stattfindende Bürgerbeteiligung eine riesengroße Chance für Dachau. "Zusammen mit der Bahn kann die Stadt jetzt den Bahnhof und gleichzeitig den Vorplatz mit dem Busbahnhof als Visitenkarte der Stadt und Mobilitätsdrehscheibe gestalten", so der VCD-Kreisvorsitzende Alfred Schreiber. So eine Chance biete sich selten, darum sollte die anstehende Online-Bürgerversammlung "aktiv und mutig" genutzt werden, um möglichst viele Ideen und Anregungen mit einbringen zu können. Die Stadt Dachau informiert interessierte Bürger am Montag, 12. April, um 18 Uhr im Rahmen einer Online-Veranstaltung über die Ergebnisse eines Ideenwettbewerbs zur Umgestaltung des Dachauer Bahnhofes. Die 13 Wettbewerbsarbeiten werden durch Mitglieder der Wettbewerbsjury kurz vorgestellt. Anschließend können die Teilnehmer der Veranstaltung Fragen zum Wettbewerbsergebnis im Chat stellen.

Aus Sicht des VCD gilt es insbesondere den sogenannten "Umweltverbund" durch die Gestaltung zu stärken. Damit ist gemeint, dass die Vernetzung des Bus-, Fuß- und Radverkehrs einen wesentlichen Schwerpunkt der Neugestaltung haben muss. Vor dem Hintergrund der für das Erreichen der Klimaziele nötige Verkehrswende sei dies "ein ganz wesentlicher Beitrag", so der VCD. Barrierefreiheit, kurze Wege von den Bussteigen zu den Bahnsteigen und eine gute Orientierung sollten selbstverständlich sein. Dazu gehöre auch eine Verkehrsberuhigung auf der Bahnhof- und Frühlingstraße, die durch die zu erwartende hohe Busfrequenz, sowie die zukünftig höheren Zahlen an Fuß- und Radverkehr nötig werde.

Bernhard Sturm, Dachauer Sprecher des VCD-Kreisverbands begrüßt es sehr, dass eine neue, zweite Unterführung unter der Bahnstrecke vorgesehen ist. "Die derzeitige Unterführung ist zur Hauptverkehrszeit völlig überlastet und sorgt auch für Konflikte, insbesondere während des Schulverkehrs. Eine zukünftige zweite Unterführung wird einen Quantensprung für den Dachauer Radverkehr darstellen", sagt er. Der Bahnhofsvorplatz sollte künftig eine wesentlich höhere Aufenthaltsqualität haben als derzeit. Das momentan etwas im Abseits liegende historische Bahnhofsgebäude sollte besser mit eingebunden werden. So könnte nach Ansicht des VCD hier Gastronomie, auch mit Biergarten und Straßencafé, geschaffen werden. Eine kulturelle Nutzung könnte das gesamte Bahnhofsareal deutlich attraktiver für die Öffentlichkeit machen.

Da die Neugestaltung des Bahnhofes viele Jahre dauern wird, würde der VCD sich wünschen, dass Politik, die Verwaltung und die Deutsche Bahn den Mut haben und eine Zwischennutzung für den derzeit kaum genutzten Platz vor dem Bahnhofsgebäude zulassen und fördern.

© SZ vom 09.04.2021 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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