Neues Angebot in Dachau:Bücher statt Telefon

Lesezeit: 1 min

Orange statt gelb: Die alte Telefonzelle mit neuer Funktion und in gedeckterer Farbe gibt dem Ernst-Reuter-Platz gleich ein anderes Gesicht. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Seit die Zellen fest installiert sind, sind die Regale voll

Von Johanna Hintermeier, Dachau

Leseratten können sich freuen: Dachau hat ein neues Angebot für sie. An diesem Mittwoch eröffnet Oberbürgermeister Florian Hartmann die neuen Bücherschränke, die nun in Dachau verteilt sind. In Planung war die Aufstellung das Projekt schon seit 2018. Jugendrat Berkay Kengeroglu reichte damals einen entsprechenden Antrag ein. Die Idee stieß auf Begeisterung.

In Koordinierung mit dem Kulturamt Dachau, dem Oberbürgermeister und der Stadtbibliothek wurde ein Konzept entworfen. Die Stadt beauftragte schließlich die Firma Immobito, die ehemalige Telefonzellen aus Berlin umgestaltet und an geeigneten Orten aufstellt. Ganz billig sind die Bücherschränke nicht. Die Kosten für eine Zelle belaufen sich nach Angaben des Leiters der Stadtbücherei, Steffen Mollnow, auf circa 2000 Euro. Aber die Investition scheint sich gelohnt zu haben. Die Bücherschränke wurden bereits Ende April von der Firma aufgestellt, der Stadtbauhof pflasterte sie einige Tage später ein. Kurz darauf füllten bücherbegeisterte Dachauer bereits die ersten Regalbretter. Ob es am coronabedingten Ausmistwahn liegt oder an der Lesewut der Dachauer - die Schränke am Max-Mannheimer- und am Ernst-Reuter-Platz wurden von der Stadt zwischenzeitig wieder verriegelt und das schon vor der Eröffnung.

Doch wenn der Oberbürgermeister an diesem Mittwoch um 9.30 Uhr am Max-Mannheimer-Platz den Bücherschrank offiziell einweiht, ist dieser natürlich offen. Auch Initiator Berkay Kengeroglu (SPD) und Kulturamtschef Tobias Schneider werden bei der Feier dabei sein.

Dass die ehemaligen Telefonzellen nicht mehr gelb, sondern orange sind, liegt übrigens am Jugendrat. Orange ist die Farbe des Jugendrat-Logos. Und weil die Idee aus der Mitte dieses Gremiums kam, soll es auch künftig zusammen mit der Stadtbibliothek, vor der die Bücherschränke stehen, das Inventar verwalten, damit die Zellen nicht wieder geschlossen werden müssen.

© SZ vom 13.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: