Neuer Service:Shuttle-Bus zum Supermarkt

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Wer nicht mobil ist und im Ortszentrum von Markt Indersdorf wohnt, hat inzwischen Schwierigkeiten einzukaufen. Von Oktober an richtet die Gemeinde deshalb eine Rundlinie ein, die zwei Mal pro Woche mehrmals die wichtigsten Stationen für Senioren anfährt

Von Robert Stocker, Markt Indersdorf

Gute Nachrichten für ältere Bürger in Markt Indersdorf: Die Gemeinde richtet eine Buslinie für Senioren ein, welche die Ortsteile Markt, Kloster und Karpfhofen verbindet. Die Busse fahren wichtige Einrichtungen wie das Krankenhaus oder den Bahnhof an und erschließen auch das am südlichen Ortsrand gelegene Gewerbegebiet. Der Shuttle ist zweimal pro Woche unterwegs und hält an 13 Stationen. Der Start der Linie ist im Oktober geplant und wird zunächst in einem Probebetrieb von sechs Monaten laufen. Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben einhellig zu.

SZ-Karte: Mainka (Foto: senioren)

Am Marktplatz gibt es zwei Einrichtungen für betreutes Wohnen, in denen viele Senioren leben. Gerade für sie ist die Versorgung im Ortszentrum schwierig geworden. Eine Metzgerei und ein Haushaltswarengeschäft haben ihre Läden geschlossen, eine Bäckerei hat ihr Hauptgeschäft ins Gewerbegebiet verlegt. Senioren, die nicht mehr Auto fahren oder gesundheitsbedingt nicht mehr mobil sind, sind von den Supermärkten im abseits gelegenen Gewerbegebiet abgehängt. Auch Einrichtungen wie der Bahnhof oder das Krankenhaus sind für sie nur schwer zu erreichen. Die neue Buslinie soll Senioren in Indersdorf jetzt mobiler machen. Geplant ist ein Rundkurs mit vorläufig 13 Stationen, der durch die Ortsteile Markt, Kloster und Karpfhofen führt. Die Busse fahren über diese Ortsteile bis zum Gewerbegebiet, in dem sich das Geschäftsleben konzentriert. Dabei handelt es sich um Kleinbusse mit acht und neun Sitzen. Für Rollstühle bieten sie allerdings keinen Platz, Fahrgäste mit Rollatoren können sie aber benutzen. Die Busse sollen ihre Runden zweimal pro Woche, am Dienstagvormittag und am Donnerstagnachmittag, fahren. Die geplante Strecke wird an diesen Tagen dreimal zurückgelegt. Ein Rundkurs dauert etwa eine Stunde. Der Preis für den Shuttle ist sehr günstig: Eine Fahrt kostet pro Person nur einen Euro.

Die Markt Indersdorfer Seniorenbeauftragte Gertraud Spaderna hat sich sehr für das Projekt eingesetzt. Ob sich der Bus bewährt, wird sich aber erst in den nächsten sechs Monaten zeigen. Es soll Buch geführt werden. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Gemeinde muss den Betrieb natürlich subventionieren. Ersten Berechnungen zufolge entstehen der Kommune Kosten von 150 Euro pro Tag. Im vergangenen Jahr beschloss der Gemeinderat, den Betrieb der MVV-Ruftaxi-Linie 7150 nicht zu verlängern. Die eingesparten Mittel sollen jetzt für den Seniorenbus verwendet werden. Die Linie läuft zunächst sechs Monate im Probebetrieb. Wenn sie von den Senioren gut angenommen wird, soll sie zur festen Einrichtung werden. Möglicherweise wird sie dann auf weitere Ortsteile ausgedehnt. Alle Haltestellen sollen entsprechende Schilder bekommen.

An der Vorbereitung des Projekts waren auch die Indersdorfer Seniorenbeauftragte Gertraud Spaderna und die Mitglieder der Seniorenrunde beteiligt. "Die Buslinie hat beim Runden Tisch für Senioren großen Anklang gefunden", erklärte Bürgermeister Franz Obesser (CSU). Bei einem entsprechenden Zuspruch schließt er nicht aus, dass der Rundkurs später einmal über weitere Ortsteile mit zusätzlichen Haltestellen führen wird. Die Busfahrer sollen deshalb eine Statistik über die Zahl der Fahrgäste führen. Außerdem sollen die Chauffeure notieren, an welchen Haltestellen die meisten Fahrgäste einsteigen. Einstimmig beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, bei Bus- und Taxiunternehmen Angebote einzuholen. Den Zuschlag für den Betrieb der Linie soll der günstigste Anbieter kriegen.

© SZ vom 14.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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