Neuer Bebauungsplan:Gewerbe hat Vorrang

Hebertshausen lehnt Bau einer Pension an der Torstraße ab

Von Petra Schafflik, Hebertshausen

Als sich vor Jahrzehnten erste Gewerbebetriebe an der Torstraße im Ortsteil Deutenhofen angesiedelt haben, sah die Gemeinde Hebertshausen keine Notwendigkeit für eine Regulierung. Schließlich waren es örtliche Handwerker, die sich mit ihren Betrieben niedergelassen hatten. Und der Flächennutzungsplan wies die Flächen Richtung Amper sowieso für Gewerbenutzung aus. Nun aber gibt es Anlass, "zu regeln und zu ordnen, was dort erlaubt ist", erklärt Bürgermeister Richard Reischl (CSU). Denn wo bisher Werkstätten sind, soll nach dem Willen eines Eigentümers eine Pension entstehen. Doch das möchte die Gemeinde in dem gewerblich geprägten Umfeld nicht zulassen. Einstimmig beschloss der Gemeinderat daher jetzt, für die baurechtlich noch nicht regulierten Flächen in diesem Bereich einen Bebauungsplan "Torstraße West II" aufzustellen. Für die Zeit, bis diese Planung steht, verhängte der Rat eine Veränderungssperre.

Während im dorfnahen Bereich einige Wohnhäuser stehen, ist die Torstraße in ihrer gesamten südlichen Hälfte vom Gewerbe geprägt. Links und rechts stehen Betriebshallen, zwei Bebauungspläne regeln auch weitgehend die Nutzung. Nur für wenige Grundstücke, die am Anfang der Gewerbeflächen liegen, gibt es so eine Festschreibung bisher nicht. Das holt der Gemeinderat nun nach, um unerwünschte Nutzungen auszuschließen. Verhindern möchte die Gemeinde Bordelle oder Glücksspielhallen. Nicht erwünscht sind auch Einrichtungen, die dann einen Anspruch auf Lärm- und Emissionsschutz auslösen und somit die Möglichkeiten der bestehenden Betriebe einschränken. Wie eben eine Pension, die nicht in ein Gewerbegebiet gehört, wie die Gemeinderäte finden.

© SZ vom 24.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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