Neue Zeiten:Höß darf nicht mehr mähen

Vom Streit des alten Pipinsrieder Präsidenten mit der neuen Garde

Seit Konrad Höß sein Amt als Präsident des Dorfvereins FC Pipinsried niedergelegt hat, bleibt kein Stein auf dem anderen - und das gefällt Höß gar nicht. Der ehemalige Milchviehleistungsprüfer ist - wie alle wissen - überaus stolz auf den Verein, den er gerne als sein Lebenswerk bezeichnet. Höß führte den FCP 51 Jahre lang an. Er mähte den Rasen, machte die Stadiondurchsagen und stellte fachmännisch die Spielerkader aus unzähligen Talenten und ehemaligen Profis zusammen. Der Aufstieg bis in die Regionalliga, die höchste Amateurklasse im deutschen Fußball, ist maßgeblich auf seinem Mist gewachsen. Einzig das Loslassen fällt dem langjährigen Präsidenten offenbar sehr schwer.

Seine Nachfolger, darunter der von ihm selbst einst installierte Manager Roman Plesche, Trainer Fabian Hürzeler und Neu-Präsident Roland Küspert, wollen den Verein in der Regionalliga etablieren und auf ein professionelleres Fundament stellen. Die erste Fußballmannschaft des FC Pipinsried soll in einer GmbH ausgegliedert werden. Konrad Höß, 77, aber stellt sich bei jeder Gelegenheit quer und feuert eine Anschuldigung nach der anderen auf den neuen Vorstand des Vereins.

Sein größter Wunsch war es, als Greenkeeper die Anlage und vor allem den Rasen weiter zu pflegen, der bayernweit einen außerordentlich guten Ruf genießt. Er wollte dafür lediglich das Recht, allein entscheidend die Spiele bei schlechtem Wetter absagen zu dürfen. Doch das will keiner.

© SZ vom 17.03.2018 / emo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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