Neubau Polizeiinspektion:"Gewinn an Komfort und Sicherheit"

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Mit Baggern wird das Areal am John-F.-Kennedy-Platz für den Bau der neuen Polizeiinspektion vorbereitet. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Auf dem Gelände der Dachauer Bereitschaftspolizei haben die Vorarbeiten für die neue Polizeiinspektion begonnen. 2023 soll das Gebäude bezugsfertig sein

Von Eva Waltl, Dachau

Nach langen Vorbereitungen haben die ersten Erdarbeiten für den Neubau der Dachauer Polizeiinspektion begonnen. Für den CSU-Landtagsabgeordneten Bernhard Seidenath ist es ein großer Erfolg. In den vergangenen Jahren sei es eine seiner "Hauptbeschäftigungen" gewesen, sich für den Neubau anstelle einer Sanierung des alten Gebäudes in der Dr.-Höfler-Straße einzusetzen. Nun tragen seine Mühen Früchte. Derzeit finden erste Vorarbeiten auf dem Areal der Dachauer Bereitschaftspolizei am John-F.-Kennedy-Platz statt. Der Umzug der Polizeiinspektion in das neue Gebäude könnte bereits Anfang 2023 vonstattengehen.

Es sei kein leichtes Unterfangen gewesen, den Neubau der Polizeiinspektion "durchzukriegen", erzählt Seidenath. Die lange Planungsphase war auch mit Kostenfragen verbunden. "Eine Sanierung des alten Gebäudes wäre zwar kostengünstiger gewesen", aber der Bau sei "in der Tat nicht zu sanieren gewesen". Dem stimmt auch der Dachauer Polizeichef Thomas Rauscher zu: "Wäre das Gebäude generalsaniert worden, hätten wir die Probleme nur mit in die Zukunft genommen."

Das Gebäude in der Dr.-Höfler-Straße, ein Altbau aus den Siebzigerjahren, würde bereits jetzt an "seine Grenzen stoßen", erklärt Rauscher. Aktuell arbeiten mehr als 100 Beamte in der Polizeiinspektion. Tendenz steigend. In seiner Konzeption sieht das Gebäude aber nur die Unterbringung einer zweistelligen Anzahl an Mitarbeitern vor. Das Wachstum der Polizeibelegschaft habe sich in den vergangenen Jahren "stark bemerkbar gemacht", so Seidenath. Der Bedarf an Polizisten orientiert sich an der Einwohnerzahl, die im Landkreis Dachau ebenfalls fortwährend steigt. "Mehr Einwohner bedeutet mehr Kriminalität. Mehr Autos führen zu mehr Unfällen", zählt Seidenath auf. Zusätzliche Polizeieinsatzkräfte sind daher unabdingbar, ebenso wie deren Unterbringung. Die Kapazitäten des Gebäudes sind überstrapaziert und darüber hinaus mangle es an der Dr.-Höfler-Straße auch an ausreichend Parkmöglichkeiten für die Dienstwägen, klagt Rauscher. Außerdem ist die Dachauer Polizeiinspektion die einzige im Landkreis, eine Besonderheit im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord.

Die Entscheidung für einen Neubau anstatt einer Sanierung birgt viele Vorteile: Die Mitarbeiter können während der Bauphase in dem Gebäude in der Dr.-Höfler-Straße wie gewohnt weiterarbeiten, bis die Arbeiten abgeschlossen sind. Rauscher sieht darin eine große Erleichterung für die Belegschaft, denen dadurch zwei Jahre Baulärm erspart bleibt: "Es ist für uns und für die Bürger angenehmer. Wenn der Vernehmende dreimal nachfragen muss, weil er aufgrund des Lärms nichts versteht, wäre das keine gute Atmosphäre." Seidenath verspricht sich von dem neuen Gebäude außerdem eine "Investition in die Zukunft". Auch der Polizeichef freut sich auf die Vorzüge: "Die Polizeiinspektion wird moderner und zeitgemäßer mit Technik auf aktuellem Stand." Die Polizisten können ihre Arbeit besser mit der Bereitschaftspolizei abstimmen, weil sowohl eine gemeinsame Kantine als auch gemeinsame Werkstätten an einem Standort zentriert sind. Auch für eventuelle Personalaufstockungen sind entsprechende Kapazitäten beim Gebäude bereits mit einkalkuliert. Der Neubau sei also ein "Gewinn an Komfort und Sicherheit", fasst Rauscher zusammen.

Derzeit finden auf dem John-F.Kennedy-Platz Bodenuntersuchungen statt und archäologische Grabungen werden durchgeführt. Der CSU-Landtagsabgeordnete rechnet damit, dass der erste Spatenstich bereits im Frühjahr diesen Jahres erfolgen könne. Die Bauzeit beträgt dann etwa zwei Jahre. "Anfang 2023 könnte der Umzug stattfinden", hofft Seidenath Nach Fertigstellung wird im Anschluss das Revier auf der Dr.-Höfler-Straße abgerissen und dringend benötigte Staatsbediensteten-Wohnungen werden an dessen Stelle errichtet. Dies sei eine "ideale Lösung", so Seidenath. Der Raum für Staatsbediensteten-Wohnungen ist laut Seidenath "extrem gefragt." Der Staat suche händeringend nach Wohnraum für Beamte, das Areal biete immerhin eine Fläche von knapp 4000 Quadratmetern. Außerdem befindet sich die Dr.-Höfler-Straße, so Seidenath, in einer "1A-Filetlage in Dachau".

© SZ vom 11.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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