Naturprojekt:Es grünt und blüht

Hebertshausen legt Blumenwiesen und Blühstreifen an

Auch auf dem Land sprießt und blüht es nicht an jeder Ecke, fehlt Insekten hier und da der geeignete Lebensraum. Daher wird jetzt Hebertshausen aktiv, säht Blumenwiesen und Blühstreifen im Dorf. Klein anfangen, lautet dabei die Devise. Deshalb werden nun elf Flächen mit insektenfreundliche Blühpflanzen gestaltet, Biologie Reinhard Witt berät bei der Anlage und richtigen Pflege. "Wir wollen erst einmal Erfahrungen sammeln", sagt Bürgermeister Richard Reischl (CSU). Und wenn im kommenden Sommer dann auf der Dorfwiese beim Rathaus und zehn weiteren Arealen zwischen sechs und 600 Quadratmetern Größe plötzlich nicht mehr ordentlich gemähter Rasen grünt, sondern bunte Blumen durcheinander wachsen, ist der Rathauschef schon gespannt auf die Reaktion der Bürger.

Manchem könnten die bienen- und insektenfreundlichen Pflanzen als "wildes Gestrüpp" missfallen, da heiße es dann Überzeugungsarbeit leisten. Für die Mitarbeiter des Bauhofs, die das öffentliche Grün im Ort pflegen, ergibt sich dagegen ganz sicher eine Arbeitserleichterung. Denn Blühstreifen werden zweimal im Jahr gemäht, Rasenflächen müssen bis zu sechsmal getrimmt werden. Sobald Akzeptanz und Wirtschaftlichkeit der Blühwiesen ausgetestet sind, soll das Programm erweitert werden. Optionen gibt es genug, bei einer Bestandsaufnahme hat Witt 600 gemeindliche Streifen und Flecken im Ort gefunden, die zur Blumenwiese oder zum blühenden Straßenrand umgewandelt werden könnten. Damit nicht genug: Die Bürger, darauf setzt der Rathauschef, "dürfen sich die Gemeinde zum Vorbild nehmen." Damit die wichtigen Bienen und andere nützlichen Insekten ihren Lebensraum behalten in Hebertshausen.

© SZ vom 21.09.2018 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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