Naturerlebnis:Wo sich die Bienen laben

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Der Duft-Lauch ist Ampertaler des Monats September

Manche Wiesen entlang des Flusses gleichen um diese Jahreszeit einem weißen Blütenmeer. Verantwortlich für die Pracht ist eine der botanischen Besonderheiten des Ampertals: der Duft-Lauch. Die großen, weißen Blütenköpfe sind meist ab August zu sehen, die letzten zeigen sich bis in den Oktober hinein. Wohl fühlt sich die Pflanze auf extensiv genutzten Flächen, bei zu häufiger Mahd und starker Düngung verschwindet sie recht schnell. Aus diesem Grund findet man ihn auch nur noch auf Flächen, die explizit dem Naturschutz dienen und dementsprechend gepflegt werden. Dieser Seltenheit verdankt der Duft-Lauch auch seinen Platz auf der Roten Liste, wo er in der Kategorie "Gefährdet" zu finden ist. Das ist umso bedeutsamer, da er in ganz Deutschland fast ausschließlich in Bayern vorkommt. Das teilt die Gebietsbetreuung des Ampertals bei den Landschaftspflegeverbänden Dachau und Fürstenfeldbruck mit, die jeden Monat einen "echten Ureinwohner" der Amperauen vorstellt.

Nähert man sich der weißen Pracht, erschließt sich einem schnell die Herkunft

des Namens Duft-Lauch: schon aus einiger Entfernung kann man den honigartigen Geruch der Blüten wahrnehmen. Der hält jedoch nur solange vor, wie man es vermeidet, die Stängel und Blätter der Pflanze zu schädigen. Dann nämlich macht sich sofort der typische Schnittlauchgeruch breit, der allen Vertretern der Familie zu eigen ist.

Als besonderes Schmankerl relativ spät im Jahr erfreut sich der Duft-Lauch auch enormer Beliebtheit bei allen Nektar- und Pollenfreunden. Es wimmelt in den Blütenfeldern nur so von Bienen, Hummeln, Fliegen und Faltern. In deren Gefolge wiederum finden sich zahlreiche Spinnenarten, die in dem regen Treiben ihre Netze spannen und reiche Beute machen. Auch Großlibellen nutzen das große Angebot an Insekten immer wieder und lassen sich bei ihren eleganten Jagdflügen beobachten. So entsteht um diesen schönen und bedrohten Ampertaler für kurze Zeit ein regelrechter Mikrokosmos.

© SZ vom 09.09.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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