Hans Kornprobst, ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Hilgertshausen-Tandern, hat jetzt auch seinen Sitz im Kreistag aufgegeben. In einem Schreiben vom 11. Juni bat er Landrat Stefan Löwl (CSU), ihn aus gesundheitlichen Gründen von seinem Mandat zu entbinden. Der Kreistag entsprach am Freitag seinem Wunsch und verabschiedete Kornprobst feierlich. Ihm folgt Richard Reischl nach. Entsprechend dem Ergebnis der Kommunalwahl von 2014 ist der Hebertshausener Bürgermeister erster Nachrücker in der CSU-Fraktion. Reischl wurde von Löwl in der Sitzung des Kreistags vereidigt.
Kornprobst wurde 2008 mit deutlicher Mehrheit zum Bürgermeister gewählt. Zuvor hatte der Bankkaufmann schon 18 Jahre lang dem Gemeinderat angehört. Mit fast 93 Prozent der Stimmen wurde er bei der Kommunalwahl 2014 in seinem Amt bestätigt. Im April 2017 legte er aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig seinen Posten nieder. Er habe gemerkt, begründete Kornprobst damals seinen Schritt, dass er das Amt nicht mehr so ausüben könne, wie es eigentlich nötig sei. Aus diesem Grund legt Kornprobst jetzt auch sein Kreistagsmandat nieder. Es sei schwierig, mit so einer Krankheit umzugehen und festzustellen, dass man den Anforderungen nicht mehr gewachsen sei, so der Landrat. "Für diese Entscheidung gebührt ihm hoher Respekt." Löwl überreichte Kornprobst einen Blumenstrauß und würdigte sein langjähriges kommunalpolitisches Engagement. "Die Mitarbeit und die Kollegialität im Kreistag waren eine tolle Sache", bedankte sich Kornprobst bei den Mitgliedern des Gremiums. Ganz zurückziehen will er sich aber nicht. "Ich werde weiter zu Veranstaltungen kommen und Kontakt zu den ehemaligen Kolleginnen und Kollgen halten", kündigte der 68-Jährige an.
Sein Nachfolger ist der Hebertshausener Bürgermeister Richard Reischl. Landrat Löwl vereidigte ihn nach der kirchlichen Formel, zu der die Worte "ich schwöre" gehören. Wie Kornprobst wird er jeweils als stellvertretendes Mitglied dem Kreisausschuss, Umweltausschuss, Kulturausschuss und Rechnungsprüfungsausschuss angehören. Reischl nahm nach seiner Vereidigung in den Reihen der CSU-Fraktion Platz. Mit einem "Brief an meine CSU" löste der Hebertshausener Bürgermeister vor kurzem großes Aufsehen aus. Darin warf er Spitzenpolitikern Unfähigkeit vor und kritisierte den Umgang mit Menschen.