Nach Söders Besuch:SPD-Chef Martin Güll ruft CSU zur Vernunft

Als Reaktion auf den Besuch des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder in Hebertshausen ruft der Landtagsabgeordnete Martin Güll (SPD) dessen Partei, die CSU, zur Vernunft. "Sprachliche Entgleisungen wie Asyltourismus oder Antiabschiebeindustrie haben im Vokabular von Spitzenpolitikern rein gar nichts verloren", erklärt der SPD-Bildungspolitiker in einer Pressemitteilung. Bei seinem Auftritt zum Festjubiläum des Burschen- und Mädchenvereins in Hebertshausen hatte Söder sich in seinem Sprachgebrauch zurückhaltend gegeben. Allerdings meint Güll, helfe es auch nichts, nun unter dem Druck der schlechten Umfragewerte Sonntagsreden zu halten. Die CSU ist im Bayerntrend auf historisch schlechte 38 Prozent gestürzt. Mindestens 25 000 Menschen demonstrierten am Sonntag gegen die Politik der CSU und forderten ein Ende der Hetze und Angstmacherei. Zur Demo aufgerufen hatte ein breites Bündnis von rund 130 Organisationen. "Der erbärmliche Versuch, Stimmung zu machen, vergiftet das politische Klima", sagt Güll, der auch Vorsitzender der SPD im Landkreis Dachau ist. "Söder, Seehofer, Dobrindt und Kollegen sollten sich um Zusammenarbeit bemühen, anstatt - wie in den letzten Wochen anschaulich bewiesen - in die rechte Flanke abzudriften.

© SZ vom 24.07.2018 / hz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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