Nach siebenmonatiger Bauzeit:Freie Fahrt in Haimhausen

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Beim Straßenfest am Wochenende dürfen Kinder den neuen Straßenbelag testen. Für die Gemeinde ist die Sanierung eine echte Erleichterung. (Foto: Toni Heigl)

Die Alleestraße durch den Ort ist wieder freigegeben. Die gerodeten Bäume wurden durch 136 junge Linden ersetzt.

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Seit dem Wochenende rollt wieder der Verkehr auf der Staatsstraße 2339, besser bekannt als Haimhauser Alleestraße. Mit einem kleinen Straßenfest, zu dem Hunderte von Haimhausener Bürgern gekommen waren, hat die Gemeinde zusammen mit Repräsentanten der Obersten Baubehörde, des Staatlichen Straßenbauamts Freising, des Landtags und Landkreises sowie der Baufirma Strabag und des örtlichen Ingenieurbüros Dost die seit Mai dieses Jahres gesperrte Straße wieder für den Verkehr freigegeben.

Das Großprojekt ist nicht nur pünktlich auf den Tag fertiggestellt worden. Auch die Kosten sind dem Staatlichen Bauamt Freising und dem Freistaat nicht davon gefahren. 1,7 Millionen Euro wurden investiert - wie berechnet. Der Ausbau des 860 Meter langen Stücks der Staatsstraße ist aber auch in anderer Hinsicht ein Musterbeispiel dafür, wie man ein Straßenbauprojekt, in dessen Folge eine ganze und noch dazu historische Baumallee gerodet werden musste, ohne Volksaufstand durchziehen kann. Gemeinde und Straßenbaubehörde haben rechtzeitig die Bürgerschaft, wie man so schön sagt, "mitgenommen" bei ihrer Entscheidung. Das Ergebnis eines Bürgerentscheids war überwältigend: 81 Prozent sprachen sich für den Ausbau aus. Auch der Bund Naturschutz stimmte zu. Zudem haben die Gemeinde mit Bürgermeister Peter Felbermeier (CSU) und seinem geschäftsleitenden Beamten Otto Felkel an der Spitze und das Straßenbauamt Freising im Verlaufe der fast sieben Monate andauernden Baumaßnahmen kontinuierlich und rechtzeitig die Öffentlichkeit über den Baufortschritt und die Kostenentwicklung informiert. Natürlich hat es auch Beschwerden gegeben über zu viel Verkehr und Autolärm. Doch die große Mehrheit der Haimhausener nahm es gelassen - und das Ergebnis gibt ihnen recht.

"Schöner, breiter und vor allem sicherer"

In ihrer Rede sagte Haimhausens Zweite Bürgermeisterin Claudia Kops: "Jetzt hat die Hauptverkehrsader - die Alleestraße - ein neues Gesicht bekommen und präsentiert sich nun schöner, breiter und vor allem sicherer." Landrat Stefan Löwl (CSU) lobte das ebenfalls, bemängelte aber zugleich, dass der Straßenausbau im Landkreis nicht mit der Entwicklung des Verkehr Schritt gehalten habe.

Die Staatsstraße 2339 erfüllt eine wichtige Verkehrsfunktion im Landkreis Dachau. Sie verbindet Dachau, Hebertshausen und Haimhausen und stellt über die Bundesstraßen B 471 im Westen und B 13 im Osten die Anbindung an den weiträumigen Verkehr sicher. Die Verkehrsbelastung der Staatsstraße 2339 im Bereich von Haimhausen betrug bei der jüngsten bundesweiten Verkehrszählung 2015 fast 9200 Fahrzeuge täglich. Der Mittelwert auf den Staatsstraßen in Bayern liegt bei 3800 Fahrzeugen, im Landkreis Dachau bei etwa 5200 Fahrzeugen täglich. Die Allee ist nun mit 6,50 Meter einen Meter breiter als zuvor und wird von 136 neu angepflanzten Linden gesäumt. Vorher war es auf der zu engen Straße mit den überstehenden Bäumen zu Problemen im Begegnungsverkehr gekommen. Im Bereich der Ortsdurchfahrt von Haimhausen war die Straße schon lange nicht mehr verkehrstauglich. Nun wurde der Straßenoberbau erneuert und damit an die gestiegene Verkehrsbelastung angepasst.

© SZ vom 20.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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