Musik für alle:Oper als Straßenmusik

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Ein Streichquartett, ein Akkordeonist und vier Sänger bringen alle wesentlichen Arien und Ensembleszenen des Werks auf die Bühne. (Foto: privat)

In Indersdorf wird "Don Pasquale" auf dem Marienplatz aufgeführt - kostenlos und leicht verständlich

Eine kostenlose Opernaufführung aus der Reihe "Musik auf Rädern" findet am Freitag, 20. Juli, um 20 Uhr am Marienplatz in Markt Indersdorf statt. Gezeigt wird Donizettis "Don Pasquale". Bei schlechtem Wetter wird das Konzert in den Barocksaal verlegt.

Musik auf Rädern ist ein Projekt der Internationalen Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation, die im Jahre 1995 von dem Münchner Unternehmen Erich Fischer gegründet wurde. Mit dieser quasi "klassischen Straßenmusik" präsentiert die Stiftung in einer dafür eher ungewöhnlichen, aufgelockerten Atmosphäre klassische Musik auf sehr hohem künstlerischen Niveau mit dem Ziel, Publikum dafür zu interessieren, das ansonsten kaum in Opernhäusern oder Konzertsälen zu finden ist.

Mit der Oper im Taschenbuchformat gelingt es, die "große Oper" sehr authentisch und nah im Kleinen erleben zu können: Ein Streichquartett und ein Akkordeonist als "Orchester" und vier Sänger bringen alle wesentlichen Arien und Ensembleszenen des Werks auf die Bühne; darüber hinaus erklärt die lebendige, publikumsnahe und informative Moderation von Musikdirektor Johannes Erkes die gesamte Handlung und bietet sowohl für Opernneulinge als auch für Operngeübte jeden Alters Interessantes zum Werk, den handelnden Figuren und dem Komponisten. Die Aufführung dauert rund eineinhalb Stunden und ist für alle kostenlos; die dafür nötigen erheblichen finanziellen Mittel trägt die Stiftung sowie die Volkshochschule Indersdorfer Kulturkreis mit Unterstützung der Sparkasse Dachau. Spenden sind willkommen; ab 100 Euro gibt es eine Spendenquittung.

Seit der Uraufführung 1843 in Paris zählt "Don Pasquale" zu den beliebtesten komischen Opern überhaupt. Die Handlung des Unterhaltungsklassikers hat ihre Wirkung noch nie verfehlt: Ein ältlicher Möchtegern-Liebhaber wird von seiner jugendlich-kapriziösen "Braut" so an der Nase herumgeführt, bis er von seiner Heiratslust gründlich kuriert ist.

Eigentlich will der reiche Don Pasquale seinen Neffen Ernesto mit einer wohlhabenden Frau verheiraten. Doch Ernesto liebt die junge, aber mittellose Witwe Norina. Daraufhin jagt Don Pasquale Ernesto kurzerhand davon und schmiedet stattdessen eigene Hochzeitspläne. Dabei helfen soll ihm sein Freund Doktor Malatesta. Der verpasst ihm aber einen Denkzettel und fädelt zusammen mit Norina ein Verwirrspiel der besonderen Art ein. Am Ende ist Don Pasquale froh, als seine junge "Braut" sich Ernesto zuwendet und er selbst endlich wieder Ruhe bekommt.

© SZ vom 19.07.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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