Monika Baumgartner:"Aktueller denn je"

Lesezeit: 2 min

Monika Baumgartner ist wieder mit einer Weihnachtslesung in Dachau zu Gast. Und erklärt, warum dieses Format niemals langweilig wird

Von Interview von Gregor Schiegl, Dachau

Die Schauspielerin Monika Baumgartner und die Harfenistin Veronika Ponzer treten am Donnerstag, 6. Dezember, um 20 Uhr im Ludwig-Thoma-Haus in Dachau zu einer Lesung mit weihnachtlicher Musik auf. Der Titel: "Die stillste Zeit im Jahr". Dabei geht es bei den meisten Leuten in der Vorweihnachtszeit doch eher hektisch zu. Bei der populären Schauspielerin Monika Baumgartner ist das nicht anders. Trotzdem findet sie in einer Drehpause zur TV-Serie "Der Bergdoktor" Zeit für ein kleines Telefonat mit der SZ Dachau, um über ihren bevorstehenden Aufritt in Dachau zu sprechen.

SZ: Weihnachtslesungen und dann noch die ganzen Drehtermine zum "Bergdoktor - das muss doch ganz schön anstrengend sein?

Monika Baumgartner: Man muss es mal so sehen: Ich darf am Set da arbeiten, wo andere Leute Urlaub machen, und das ist doch auch ganz schön.

Wie viel Muße finden Sie denn, sich nebenher auf die "stille Zeit" vorzubereiten?

Das ist schnell zu beantworten. Ich habe allein im Dezember 14 Vorführungen, aber in der Zeit, wo ich auf der Bühne sitze, meine Texte lese und der schönen Musik zuhöre, ist das meine Zeit des Genießens, weil ich in diesen eineinhalb Stunden alles andere außen vor lassen kann. Man freut sich ja auch, wenn die Leute kommen und einem zuhören, gerade heute, wo alle immer in Eile sind und kaum noch Zeit haben.

Monika Baumgartner ist vielen Fernsehzuschauern als Lisbeth Gruber aus der ZDF-Fernsehserie "Der Bergdoktor" bekannt. Doch darin erschöpft sich das Repertoire der beliebten Schauspielerin noch lange nicht. (Foto: Imago/Sven Simon)

Was erwartet das Publikum denn bei Ihrem Auftritt im Thoma-Haus?

Ich war ja schon mal vor drei Jahren im Thoma-Haus und habe die "Heilige Nacht" von Ludwig Thoma gelesen. Diesmal haben wir verschiedene Geschichten ausgesucht, die sich gut dafür eignen, runterzukommen und sich auf die Weihnachtszeit vorzubereiten: alte Geschichten und neue Geschichten - diese Kombination finde ich ganz toll. Ich lese auch Oskar Maria Graf, der hier in der Region ja sehr bekannt ist, und nicht zu vergessen gibt es die Musik der Konzertharfenistin Veronika Ponzer. Ihr Auftritt allein wäre schon einen eigenen Abend wert.

Wer hat denn die Stücke für Ihre Weihnachtslesung ausgewählt?

Das haben Veronika Ponzer und ich gemeinsam gemacht. Wir haben uns gegenseitig verschiedene Texte zukommen lassen und uns die ausgesucht, die uns gefallen. Was uns weniger gefallen hat, lassen wir raus oder machen es ein bisschen anders.

Oskar Maria Graf und Karl Heinrich Waggerl - das sind ja eher die Klassiker so einer Weihnachtslesung.

Stimmt. Es sind aber auch modernere Sachen dabei wie "Weihnachten in China". Es gibt ja inzwischen Bücher voller Weihnachtsgeschichten, und auch im Internet kann man sich heutzutage überall Anregungen und Ideen holen.

Harfenistin Veronika Ponzer begleitet die Lesung mit weihnachtlichen und klassischen Stücken. (Foto: Susanne Sigl)

Was macht denn aus Ihrer Sicht aus einer Lesung eine gute Lesung?

Wenn die Leute zuhören. Wenn sie mitgehen. Wir hatten schon in Weilheim eine Lesung vor gut einer Woche, mitten im November, vor ausverkauftem Haus, und es war unglaublich still. Ich habe drei Zugaben gemacht, weil die Leute einfach nicht mehr gehen wollten. Und das sagt mir, dass wir wohl gar nicht so schlecht sind.

Warum sind die Leute ausgerechnet auf Weihnachtsgeschichten so scharf? Zu Ostern macht ja keiner eine Lesung,

Weil die Geschichte der Geburt Jesu , wie sie auch Thoma schon vor mehr als 100 Jahren in der "Heiligen Nacht" geschildert hat, auch heute noch funktioniert. Sie ist eigentlich noch aktueller, als man es sich vorstellen kann: Menschen werden verjagt und finden keine Unterkunft. Und durch diese "Heutigkeit" sind diese Texte auch besonders berührend.

Karten zu 23,90 Euro bis 25,90 Euro bei der Tourist-Info der Stadt Dachau, bei München Ticket (Telefon 089 / 54 81 81 81, www.muenchenticket.de) sowie bei allen bekannten Vorverkaufsstellen.

© SZ vom 30.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: