Die Gemeinde hat seit einiger Zeit entdeckt, dass sie etwas für die Radfahrer tun muss, wenn Karlsfeld nicht endgültig im Verkehr ersticken soll. Da werden beispielsweise Fahrradstreifen an wichtigen Straßen markiert, teilweise sogar mit roter Farbe so deutlich gekennzeichnet, dass selbst der unaufmerksamste Autofahrer sie nicht übersehen kann. Vorausgesetzt, dass sie nicht beim Schneeräumen zugedeckt worden sind.
Womit wir beim eigentlichen Thema wären. Okay, natürlich fahren bei winterlichen Straßenverhältnissen nur wenige wetterfeste Menschen mit dem ökologisch einwandfreien Zweirad, das ohne jede Umweltbelastung auskommt. Aber leider hat - anders als neuerdings die Kommune - nicht jeder ein Herz für Radler. Das merkt man, wenn es kräftig schneit wie am vergangenen Sonntag. Dann müssen spätestens am Montagmorgen die Mitarbeiter des Bauhofs die Straßen, Hausbesitzer die Gehsteige und Hausmeister größere private Flächen von der weißen Pracht befreien.
Wenn es sich um gut zehn Zentimeter Neuschnee handelt, wie es beim jüngsten Wintereinbruch der Fall war, stellt sich selbstverständlich die Frage: Wohin mit den Schneehaufen? Eigenheimer schieben sie vom Trottoir an den Straßenrand, die gemeindlichen Schneepflüge in umgekehrter Richtung an dieselbe Stelle, so dass zwar Fahrbahn und Gehweg schmäler werden, ansonsten aber die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer nicht beeinträchtigt wird.
Es ist also kein Problem per Bike zum Einkaufen in Karlsfelds "Neue Mitte" an der Wögerwiese zu kommen. Doch genau dort drängt sich wieder obige Frage auf, diesmal etwas abgewandelt: Wohin mit dem Fahrrad? Denn wer auch immer die Flächen vor den Geschäften geräumt hat, er hat sich als Lagerplatz für die Schneehaufen ausgerechnet die Fahrrad-Abstellplätze ausgesucht. Und zwar alle vier entlang der Straße. Kleiner Tipp: Schließlich bieten sich dank riesiger Tiefgarage die oberirdischen Parkplätze als Schneeablage an.