Wer dieser Tage vor die Haustür tritt, wird es bemerkt haben: Es ist bitterkalt. Eine hundsgemeine Kälte, die unter jede noch so dicke Schicht aus Jacken oder Pullis kriecht. Doch nicht nur dorthin kriecht sie. Folgende Szene: Die Müllabfuhr war da, man quält sich raus zu den vermeintlich leeren Tonnen und sieht im Biomüll noch die Hälfte liegen. Eierschalen, Schimmelbrot und Kaffeefilter, zu einer harten Einheit festgefroren. Mit aller Kraft hält sich die Ekelmasse in der Tonne. Da können die Müllwerker schütteln, wie sie wollen, man müsste schon ein Brecheisen anlegen. "Eine Nachleerung ist aus organisatorischen Gründen leider nicht möglich", schreibt das Landratsamt Dachau, Abteilung Kommunale Abfallwirtschaft, dazu. Alles in allem eine unschöne G'schicht. Wie also vermeiden?
Dazu hat das Landratsamt ein paar Tipps herumgeschickt. Eben auch an die hiesigen Zeitungen und da fallen dann doch ein paar - sicherlich arglos gestreute - Spitzen auf. Man soll den Boden der Biotonne mit einer dicken Schicht Zeitungspapier auslegen und dazu noch mit "zerknülltem"! Hier fehlt natürlich der Zusatz "durchgelesenem". Des Weiteren soll die Zeitung dafür herhalten, die Seitenwände der Tonne auszukleiden und die Bioabfälle einzeln darin einzuwickeln. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Teile dieser Arbeit auch Kartonpapier vollbringt. Das Landratsamt schlägt ebenso Alternativen vor: Zweige aus dem Garten, mit denen man den Tonnenboden auslegt, und große Papiersäcke, die man vorher im Innern ausbreitet. Abraten würde das Amt vor Plastik- oder Biokunststofftüten: "Diese stören erheblich bei der Verarbeitung zu Kompost und belasten unsere Umwelt." Anders als es der Name vermuten lässt: Kompostierbare Biomüllbeutel sind nicht für die braune Tonne geeignet. Grund ist, dass sie nicht vollständig zerfallen und Kompost- und Gärungsanlagen daher Probleme bereiten. Die meisten Städte und Landkreise verbieten gar Biobeutel im Biomüll - also, dann doch lieber Zeitungen.
Ratsam ist es laut Landratsamt zudem, den Deckel der Biotonne geschlossen zu halten oder sie am besten direkt in eine Garage zu stellen. Und ganz ernsthaft: Zeitungspapier ist super praktisch. Wer das hier nicht digital liest, hält den Frostschutz seines Biomülls schon in den Händen. Nach der Lektüre, versteht sich.