Wahrscheinlich kennen das die meisten Menschen: Manchmal hat man einfach Hunger auf eine ganz bestimmte Sache. Und meistens hat man dann genau diese eine Sache nicht im Kühlschrank oder in der Vorratskammer. Wenn es ganz blöd läuft, kommen die Gelüste auch noch nach Ladenschluss über einen. Die meisten Menschen werden dann einfach nur unleidig oder wie man heute sagen würde: hangry, sprich eine Mischung aus hungrig und wütend.
Und dann gibt es Menschen, die, statt auf dem Sofa zu sitzen und über allerlei Köstlichkeiten nachzudenken, die man gerne in sich hinein schlingen wollen würde aber nicht kann, einfach kurzerhand zur Tat schreiten. Anders jedenfalls kann man sich eine Meldung der Polizei nicht erklären: In der vergangenen Woche, irgendwann zwischen Montag und Freitag, hat demnach ein bislang Unbekannter oder womöglich auch eine ganze Diebesbande aus einem Garten in Dachau Zwetschgen im Wert von etwa 40 Euro gestohlen. "Unbekannte ernteten von einem reich tragenden Zwetschgenbaum in der Fladstraße das komplette Obst ohne Einverständnis des 48-jährigen Baumbesitzers ab." Die Polizei spricht von einem "Diebstahl der nicht alltäglichen Art". Und recht hat sie. Denn wie viel Zwetschgendatschi wollten die Täter oder Täterinnen denn bitte mit so viel fruchtiger Beute backen? Immerhin bekommt man im Supermarkt für 40 Euro ziemlich viele Zwetschgen und für ein Blech braucht man gerade mal ein Kilo. Allerdings, auch das kennt man: Wenn man mit Hunger einkaufen geht - oder in diesem eben stehlen -, dann ist das Verlangen meist größer als der Magen.
Blöd ist das zum einen, weil man von zu viel Kuchen Bauchweh bekommt. Blöd ist das aber auch deshalb, weil Zwetschgen im Wert von 40 Euro klauen eine Straftat ist und daher nun die Polizei nach den Übeltätern sucht. Kleiner Tipp für die ermittelnden Beamten an dieser Stelle: Immer der Nase nach - frischer Zwetschgendatschi mit Streuseln riecht schließlich herrlich. Schon allein beim Gedanken daran, bekommt man selbst ein wenig Hunger...