Mitten in Dachau:Hund sperrt Herrchen aus

Am frühen Neujahrsmorgen muss die Feuerwehr zwei Menschen von ihrem Balkon befreien. Der Hund hatte ihnen die Tür vor der Nase zugeschlagen. Vermutlich war ihm die Silvesterknallerei zu laut

Von Thomas Radlmaier

Während die Menschheit an Silvester mit einem Feuerwerk das neue Jahr feiert, schlägt man sich in der Tierwelt alljährlich die Pfoten über dem Kopf zusammen: Jetzt schießen die Menschen schon wieder Raketen in den Himmel und werfen Böller durch die Gegend, denken sich vielleicht viele Hunde, Katzen und Vögel in der Nacht auf den 1. Januar. Denn für sie ist die ganze Böllerei eine einzige Katastrophe. Hunde beispielsweise laufen davon, wenn es irgendwo plötzlich knallt. "Viele überstehen Silvester überhaupt nur unter schweren Sedativen, andere zittern stundenlang vor Angst, verstecken sich oder weigern sich tagelang, draußen aufs Klo zu gehen", schreibt das Magazin "Lumpi4.de". Doch es gibt auch Vierbeiner, die sich zu helfen wissen.

Dachau, 1. Januar, 0.41 Uhr. Die Funkmeldeempfänger der Dachauer Feuerwehrmänner übermitteln den ersten Alarm des neuen Jahres: "Wohnungsöffnung, Hund hat zwei Personen auf einem Balkon im zweiten Obergeschoss eines Hauses ausgesperrt". Man weiß natürlich nicht genau, warum der Hund sein Herrchen vor die Tür setzte. "Ob er sich nur allein über das restliche Essen hermachen wollte, den Krach von draußen nicht mehr hören konnte oder er einen anderen Grund für sein Handeln hatte, wird wohl sein Geheimnis bleiben", berichtet Feuerwehrmann Wolfgang Reichelt. Aber vielleicht war ihm das Feuerwerk wirklich einfach zu laut. "Tür zu! Jetzt ist Ruhe", könnte er gebellt haben. Die zwei ausgesperrten Menschen musste die Feuerwehr mit der Drehleiter befreien und anschließend die Wohnung mit Gewalt öffnen. Der Hund hat die Tür jedenfalls nicht aufgemacht.

© SZ vom 02.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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